Konverterplattform von Nordic Yards, Foto: Syl Win, © Nordic Yards GmbH
Die Windenergiebranche in Mecklenburg-Vorpommern nimmt eine Schlüsselrolle im Rahmen der Energiewende und des Ausbaus erneuerbarer Energien in Deutschland ein. Dieses nordöstliche Bundesland, umgeben von der Ostsee und durchzogen von weitläufigen Landschaften, bietet ideale Bedingungen für die Nutzung von Windenergie. Dank der günstigen geographischen Lage, mit konsistenten und starken Winden, hat Mecklenburg-Vorpommern eine führende Position in der Windenergienutzung in Deutschland erlangt. Die Entwicklung dieser Branche zeigt eine beeindruckende Dynamik mit einer kompletten Wertschöpfungskette von der Projektentwicklung über die Produktion bis hin zu Service und Wartung.
Unterstützung der Landesregierung
Die Landesregierung hat die Bedeutung der Windenergie früh erkannt und unterstützt aktiv den Ausbau dieser sauberen Energiequelle. Es wurden strategische Pläne entwickelt, um den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix des Bundeslandes zu erhöhen. Dazu gehören Maßnahmen zur Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für Windparks, Investitionen in Forschung und Entwicklung neuer Technologien sowie die Förderung von Projekten, die die Integration von Windenergie in das Stromnetz verbessern.
Synergien zwischen den Branchen
Die Windparks in Mecklenburg-Vorpommern tragen nicht nur zur Energieversorgung bei, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und fördern die lokale Wirtschaft. Viele kleine und mittlere Unternehmen haben sich auf Dienstleistungen und Produkte rund um die Windenergie spezialisiert, von der Planung und Installation von Windkraftanlagen bis hin zu Wartung und Service. Zudem bietet die Branche zahlreiche Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere in Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen des Landes.
Umfangreiches Produktionsprogramm
Die regionale Industrie profitiert von einem reichen Angebot an innovativen Technologien und Produkten „Made in MV“, welche national und international nachgefragt werden. Das Produktionsprogramm erstreckt sich vom Bau der Fundamente, Herstellung von Stahlrohrtürmen, Gondeln aus Kunststoff, Turbinen, Rotorblättern und Rotornaben, kompletten Schaltschränken, Zubehör wie Bremsen und Spezialbehälter bis hin zum Korrosionsschutz und Oberflächentechnik. Nicht unbedeutend sind die Betreibergesellschaften und Unternehmen für Service und Wartung, da diese meist vor Ort ansässig sind und somit langfristige Beschäftigung von Mitarbeitern sichern.
Offshore-Windparks vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns
Offshore Windparks in Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste sind wesentlicher Bestandteil der deutschen Bemühungen zur Energiewende. Insbesondere die starken und beständigen Winde bieten optimale Standortbedingungen für Offshore Windparks.
Der erste kommerzielle Offshore-Windpark vor der deutschen Küste „EnBW Baltic 1“ (21 Anlagen mit ca. 50 MW Gesamtleistung) wurde bereits Anfang Mai 2011 in Betrieb genommen. Weitere Offshore-Windparks sind:
- EnBW Baltic 2: mehr als 80 Anlagen, 288 MW Gesamtleistung, Versorgung von 340.000 Haushalten, Fertigstellung 2015)
- Wikinger (70 Anlagen, 350 MW Gesamtleistung, Fertigstellung 2017)
- Baltic Eagle (50 Anlagen, 476 MW Gesamtleistung, Fertigstellung 2024)
- Windanker (21 Anlagen, 308 MW Gesamtleistung, Fertigstellung 2026)
Weitere Projekte sind aktuell in Planung.
Netzwerk Windenergie Mecklenburg-Vorpommern
WindEnergy Network e.V.
Das unternehmensbezogene Netzwerk „WindEnergy Network e.V.“ (WEN) will die weitere Entwicklung der Windenergiebranche in MV fördern. Im Fokus steht die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen u.a. durch die Ausgestaltung von Firmenkontakten, den Aufbau des Informationstransfers untereinander zwischen den Unternehmen und darüber hinaus mit Forschungseinrichtungen sowie die Kooperationsunterstützung bei der Anbahnung von gemeinsamen Projekten. Außerdem gehören die Erarbeitung von Marketingkonzepten, die Internetpräsentation, die Organisation von Branchenveranstaltungen und Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit und die Vorbereitung von Messen zum Kerngeschäft des Netzwerkes. Zudem unterstützt das Netzwerk die Ansiedlung neuer Unternehmen.
Das „WindEnergy Network e.V.“ (WEN) hat sich als Industrienetzwerk und Interessenvertretung der Windenergieindustrie im Land etabliert. Speziell kleine und mittlere Mitglieder profitieren von dieser koordinierenden und branchenübergreifenden Arbeit des Netzwerkes. Mit rund 130 Mitgliedern gehört das WEN zu den größten unternehmensbezogenen Netzwerken im Nordosten.
Windenergiecluster
Das Windenergiecluster in Mecklenburg-Vorpommern hat sich als ein zentraler Pfeiler der regionalen Wirtschaft und als ein bedeutender Teil der deutschen Energiewende etabliert. Mit seiner Fokussierung auf die Windenergie, sowohl onshore als auch offshore, bündelt das Cluster die Kompetenzen von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Akteuren, um die Entwicklung, Produktion und Nutzung von Windenergietechnologien voranzutreiben.
Für die Durchführung der Arbeiten im Zusammenhang mit dem Windenergiecluster M-V wurden erfahrene Experten beauftragt. Hierbei handelt es sich um die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), das WindEnergy Network e.V. (WEN), das Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) und die Fraunhofer Einrichtung für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP).
Das Windenergiecluster Mecklenburg-Vorpommern ist Motor für regionales Wachstum und Innovation und spielt eine Schlüsselrolle in der Transition hin zu einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung.
Erfolgsgeschichten
Kontakt
Hausanschrift
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern
Abteilung 2
Referat Maritime Industrie
Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin
Referatsleiter
Michael Koch
Tel.: +49 385 588-15210
m.koch@wm.mv-regierung.de