Maritime Industrie und Schiffbau

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Neptun Werft Rostock

Neptun Werft in Rostock, Foto: N. Müller

Die Maritime Industrie in M-V mit den Bereichen Schiff- und Bootsbau sowie maritime Zulieferer und Dienstleister einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik gehört zum industriellen Kern des Landes und ist daher von außerordentlicher wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Bedeutung für Mecklenbirg-Vorpommern. Die knapp 300 Unternehmen mit insgesamt ca. 11.500 Beschäftigte erwirtschaften einen Umsatz von rd. 1,5 Mrd. €.1

Sechs Werftstandorte in Mecklenburg-Vorpommern

Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 6.500 Mitarbeitern. In den sechs größeren Unternehmen, den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der NEPTUN WERFT in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der TAMSEN MARITIM in Rostock sind gegenwärtig rd. 3.600 Mitarbeiter beschäftigt. Das sind rd. 1.600 Industriearbeitsplätze mehr als Ende 2016, dem Jahr der Gründung der MV WERFTEN. Die Werften mit ihrer langen Schiffbautradition sind somit in den jeweiligen Regionen mit die größten Arbeitgeber im verarbeitenden Gewerbe.

Maritime Zulieferer

Maritime Zulieferer und Dienstleister ergänzen diesen Schiffbau. Die hier tätigen etwa 140 Unternehmen mit circa 5.000 hochwertigen Arbeitsplätzen (einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik) konzentrieren sich vorrangig auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen. Die Produkte umfassen nicht nur Komponenten für das Finalprodukt Schiff, sondern auch maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik, die maritime Umwelt- und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik und weitere Bereiche der Meerestechnik.
Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass sich auch vermehrt Zulieferunternehmen im Umfeld der Werften an ansiedeln.

Zukunftsorientierte Ausrichtung

mv werften warnemünde rostock

MV Werften Warnemünde in Rostock-Warnemünde, Foto: N. Müller

Der Schiffbau im Nordosten ist durch technisch anspruchsvollen, innovativen Spezialschiffbau sowie Bereiche der Meerestechnik wie dem Offshore-Windenergiemarkt gekennzeichnet.

Im gegenwärtigen Fokus steht insbesondere der technisch hochwertigen Bau von seegehenden Kreuzfahrtschiffen, großen Maschinenraummodulen (Floating-Engine-Room-Units, kurz FERU) für Kreuzfahrtschiffe und Flusskreuzfahrtschiffe sowie den innovativen Marine- und Spezialschiffbau, wie z.B. Küstenwachboote, Seenotrettungsboote oder Elektro-Solar-Binnenschiffe.

Mit der Übernahme der Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund durch Genting Hong Kong Limited und deren Entwicklung zu Spezialwerften für den Kreuzfahrtschiffbau und der ebenfalls erfolgten Ausrichtung der NEPTUN WERFT auf diesen Hightech-Schiffbau hat sich für den Schiffbau und die gesamte maritime Industrie des Landes eine völlig neue Perspektive eröffnet.

Von den Gesamtbeschäftigten auf den Werften sind gegenwärtig rund 90 % im Kreuzfahrtschiffbau tätig. Der Auftragsbestand in diesem Segment beträgt zurzeit circa 3,6 Mrd. Euro und ist somit wertmäßig der höchste Auftragsbestand der Werften des Landes überhaupt. Duch den Innovationsfähigkeit sind neue wissensbasierte Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Unternehmen haben ihr Know-how erhalten und weiter ausbauen können.

Investitionen in Fachkräfte und Produktionsstätten

Auf Grund dieser Entwicklung und der guten Auftragslage aller Werften, die zum Teil bis in das Jahr 2023 reicht, werden neue Mitarbeiter eingestellt und es wird in erheblichem Maße investiert. So wollen die MV WERFTEN in 2019 3.000 Mitarbeiter beschäftigen und auch die NEPTUN WERFT will 100 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die MV WERFTEN und die NEPTUN WERFT haben jeweils eine neue Schiffbauhalle in Betrieb genommen und die MV WERFTEN Fertigmodule GmbH hat eine neue Lagerhalle errichtet.

Entwicklung neuer Technologien

Neben der guten Zukunftsperspektive im Schiffbau gibt es auch in anderen Bereichen, wie z.B. der Meerestechnik positive Entwicklungen in MV.
So plant die Fraunhofer Gesellschaft den Aufbau eines „Ocean Technology Campus Rostock“ für die Entwicklung und Erprobung innovativer Meeres- und Unterwassertechnologien. Vorgesehen ist der Neubau einer Unterwassertestinfrastruktur (Digital Ocean Lab) sowie die Einrichtung einer institutsübergreifenden interdisziplinären Arbeitsgruppe zu Unterwassertechnologien.

 


 

1 Angaben laut eigenen Erhebungen WM

Erfolgsgeschichten

Liebherr-MCCtec Rostock GmbH in der Hansestadt

Um die internationale Marktposition der Firmengruppe im Bereich Maritime Kräne zu stärken, hat Liebherr 2003 einen Produktionsstandort im Rostocker Hafen errichtet. Hier boten sich sowohl hervorragende logistische Voraussetzungen als auch eine Vielzahl qualifizierter Arbeitskräfte. Seit 2005 fertigt das Unternehmen in Rostock Schiffskräne, Hafenmobilkräne und Offshorekräne. Die optimale Lage mit direkter Anbindung an die Ostsee reduziert den Transportweg vom Werksgelände bis zur Kaikante auf ein Minimum. Der Produktionsstandort Rostock beschäftigt heute mehr als 1.300 Mitarbeiter. Seit 2007 gibt es in Lubmin bei Greifswald eine zweite Betriebsstätte, die auf die Fertigung von Kranauslegern spezialisiert ist.

Kontakt

Hausanschrift
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern
Abteilung 2
Referat Maritime Industrie
Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin

Referatsleiter
Michael Koch
Tel.: +49 385 588-15210
m.koch@wm.mv-regierung.de