Neptun Werft in Rostock, Foto: Meyer Werft Media
Die Maritime Industrie mit dem Schiff- und Bootsbau sowie maritimen Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Mecklenburg-Vorpommern und damit zum industriellen Kern des Landes. Sie ist mit ca. 13.000 Beschäftigten in rund 500 Unternehmen1 von großer wirtschafts- und beschäftigungspolitischer Bedeutung für das Land.
Fünf Werftstandorte in Mecklenburg-Vorpommern
Zum einheimischen Schiff- und Bootsbau zählen ca. 85 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitenden. Nahezu die Hälfte davon, etwa 2.300 Mitarbeitende, ist in den Werften
- Neptun Werft (Rostock-Warnemünde),
- Marinearsenal Warnow-Werft (Rostock-Warnemünde),
- Tamsen Maritim (Rostock),
- Peene-Werft (Wolgast),
- Thyssenkrupp Marine Systems (Wismar),
- Meyer Sàrl (Wismar),
- Ampereship (Stralsund) und
- Strela Shiprepair (Stralsund)
beschäftigt. Im Jahr 2023 betrug der Umsatz der Werften in Mecklenburg-Vorpommern ca. 300 Mio. Euro.2
Zukunftsorientierte Ausrichtung und Entwicklung neuer Technologien
Peene Werft, Foto: Peene Werft
Mecklenburg-Vorpommern ist nicht zuletzt durch die strategisch günstige Lage als Werftstandort mit langer Tradition etabliert. Dabei hat sich der Schiffbau über die Jahrzehnte stark weiterentwickelt. Charakteristisch für den heutigen Schiffbau im Nordosten sind technisch anspruchsvolle, innovative Spezialschiffe sowie Bereiche der Meeres- und Offshoretechnik.
Vor allem der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern und die sich ändernden politischen Rahmenbedingungen stellen die maritime Branche vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bieten diese Entwicklungen aber auch gute Zukunftschancen. Strengere Emissionsstandards für Schiffe erfordern beispielsweise die Umstellung auf alternative Kraftstoffe. Zudem beteiligen sich die Werften an der Umsetzung der Offshore-Ausbauziele der Bundesregierung im Rahmen von Joint Ventures zum gemeinsamen Bau von Konverterplattformen.
Diesen Themen widmen sich auch Forschung und Entwicklung, ebenso den Themen Munition im Meer und der Meerestechnik. So baut ein Konsortium aus Fraunhofer IGD, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, verschiedenen Unternehmen und anderen Beteiligten unter Koordination der Universität Rostock gegenwärtig den Ocean Technology Campus Rostock zu einem Zentrum für Unterwassertechnologie und nachhaltige Nutzung der Meere einschließlich einer Unterwassertestinfrastruktur (Digital Ocean Lab) auf. Das Angebot des Ocean Technology Campus reicht von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung umweltschonender, autonomer Technologien und Produkte zur nachhaltigen Nutzung der Meere.
Maritime Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen
Maritime Zuliefer- und Dienstleistungsunternehmen einschließlich der Meeres- und Offshore-Technik ergänzen den Schiffbau. Die hier etwa 400 tätigen Unternehmen mit ca. 8.000 hochwertigen Arbeitsplätzen konzentrieren auf die Entwicklung und Herstellung innovativer Systemlösungen (z. B. Neptun Ship Design GmbH).
Die Produkte umfassen zum einen Komponenten für das Finalprodukt Schiff, wie z. B. große Schiffspropeller des Weltmarktführers Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) aus Waren. Zum anderen gehören aber auch maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik (wie z. B. von Liebherr MccTec GmbH), die maritime Umwelt- und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik (z. B. von der EEW Special Pipe Constructions GmbH) dazu.
1 Angaben laut eigenen Erhebungen WM
2 VSM Jahresbericht 2023/2024
Kontakt
Hausanschrift
Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern
Abteilung 2
Referat Maritime Industrie
Johannes-Stelling-Straße 14
19053 Schwerin
Referatsleiter
Michael Koch
Tel.: +49 385 588-15210
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