Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in MV“ fortgeführt

Jesse: Ausbau der erneuerbaren Energien als Standortvorteil für nachhaltige Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten noch stärker vorantreiben

23.05.2024

In Schwerin hat am Donnerstag (23.05.) ein weiterer Landesdialog Grüne Gewerbegebiete stattgefunden. „Grüne Gewerbegebiete sind ein Gradmesser der Transformation der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Wir wollen den Ausbau der erneuerbaren Energien als Standortvorteil für die nachhaltige Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten noch stärker vorantreiben und im Land fördern. Das soll sowohl in der Planung neuer Gewerbe- und Industriegebiete als auch in Bestandsgebieten geschehen. Der Landesdialog bietet dafür eine wichtige Plattform, um über die regionale Wertschöpfung von erneuerbaren Energien zu informieren und zugleich mit interessierten Unternehmen und Kommunen ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus tragen wir das Thema auch auf die europäischen Ebene. Das Wirtschafts- und Energieministerium ist federführender Partner im Interreg-Projekt „Green Industrial Areas“. Mit Partnern aus dem Ostseeraum wollen wir die Idee der Grünen Gewerbegebiete auf die Partnerregionen übertragen und nach Möglichkeit einen gemeinsamen europäischen Standard erarbeiten“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Ines Jesse.

Sieben Nationen gemeinsam: „Green-Industrial Areas“

In dem seit Januar 2023 laufenden Projekt „Green-Industrial Areas“ arbeiten sieben Nationen mit insgesamt elf Partnern zusammen. Um sowohl die Treibhausgasemissionen als auch

die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten im Ostseeraum zu verringern, ist es von entscheidender Bedeutung, auf eine Transformation der Wirtschaft hinzuarbeiten und energieintensive Industriebranchen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten. Große Chancen für das Gelingen dieses Transformationsprozesses bergen insbesondere die Versorgung von Gewerbe- und Industriegebieten mit erneuerbaren Energien und intelligenten Energiemanagementsystemen sowie die effiziente energetische Nutzung von Energiequellen in industriellen Prozessen. Im Ergebnis des Projektes soll ein transnationaler Zertifizierungsstandard und eine Toolbox zur Förderung der Energiewende in Gewerbe- und Industriegebieten im Ostseeraum entwickelt werden. „Für die Umsetzung klimaneutraler Gewerbestandorte und die nachhaltige Nutzung von Synergien zwischen Gewerbetreibenden wird eine gemeinsame Wissens- und Entscheidungsgrundlage benötigt: Ein gemeinsamer Standard für grüne Gewerbegebiete. Dafür sollen innerhalb des Projektes gute Beispiele im Ostseeraum evaluiert und in einer Entscheidungshilfe für Behörden und Unternehmen vereint werden“, sagte Jesse.

Informationen zum Landesdialog

Mit dem Landesdialog „Grüne Gewerbegebiete in MV“ hat das Land eine Initiative gestartet, um Erneuerbare-Energie-Konzepte in Gewerbegebieten modellhaft zu erproben. Ein Anforderungskatalog enthält Kriterien für die Vergabe des Labels „Grünes Gewerbegebiet“. Entscheidend sind eine erneuerbare Energieversorgung sowie das Engagement von Kommune und Unternehmen vor Ort. Die Beantragung der Zertifizierung ist freiwillig und kann nur für bestehende Gewerbegebiete vergeben werden. Das Label „Grüne Gewerbegebiete – natürlich erfolgreich“ ist als Wort-Bild-Marke beim Bundespatentamt geschützt. Derzeit gibt es in Grevesmühlen, Parchim und Hagenow Grüne Gewerbegebiete.

Kriterien für die Zertifizierung eines „Grünen Gewerbegebietes“

Für die Zertifizierung eines „Grünen Gewerbegebietes“ wird zwischen drei Basiskriterien - Erneuerbare Energieversorgung; Maßnahmen zur Verbesserung des Energiemanagements und Steigerung der Energieeffizienz sowie Bewusstseinsbildung im Bereich des nachhaltigen Flächenmanagements und Zusatzqualifikationen unterschieden. Die Zusatzqualifikationen spezifizieren die Ausrichtung des Gewerbegebietes und spiegeln die lokalen Bedingungen wider. Hierzu zählen beispielsweise die gemeinsame Nutzung und Verwaltung von Infrastrukturen; die gemeinsame Erbringung von Dienstleistungen sowie eine nachhaltige Verkehrsplanung oder Flächenreduzierung bei der Flächeninanspruchnahme.