Meyer: Vorhaben leisten wichtigen Beitrag für gutes Miteinander der Regionen - Fokus liegt auf Sprache, Kultur und Tourismus
08.07.2024Für das Interreg Programm VI A Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Republik Polen (Westpommern) sind in einer Begleitausschusssitzung in Stettin neue Förderanträge ausgewählt worden. „Das grenzüberschreitende Programm Interreg VI A leistet einen wichtigen Beitrag für ein gutes Miteinander der Regionen. Wir unterstützen mit den Fördermitteln dieses Mal Vorhaben, die eine bessere grenzüberschreitende Teilhabe durch Sprache, Kultur und Tourismus ermöglichen. Das ist für Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiges Anliegen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Im Rahmen seiner Gespräche in der Metropolregion Stettin am Freitag (04.07.) übergab der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer einen Fördermittelbescheid an die Wojewodschaft Westpommern. In dem Vorhaben „Gemeinsame Förderung des touristischen Angebots der Euroregion Pomerania durch Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Tourismusorganisationen“ arbeitet die Wojewodschaft Westpommern, mit dem Tourismusverband Vorpommern e.V., der Regionalen Tourismusorganisation Westpommern und dem Seenland Oder-Spree e. V. und weiteren Partnern zusammen. Ziel des Projektes ist es, die Zusammenarbeit zwischen Organisationen, die für die Entwicklung des Tourismussektors in der Euroregion Pomerania verantwortlich sind, zu stärken. Die Projektaktivitäten werden sich auf die Schaffung eines Netzwerks von grenzüberschreitenden Tourismusexperten konzentrieren, um Informationen auszutauschen und grenzüberschreitende Kooperations- und Werbekampagnen zu starten. Die Gesamtinvestition beträgt rund 677.000 Euro; beantragte Förderung: rund 541.000 Euro aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).
Im Interreg-Programm VI A Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Republik Polen (Westpommern) stehen in der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 insgesamt 124,6 Millionen Euro EU-Mittel zur Verfügung. Das Budget für den Aufruf umfasste insgesamt 25 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Von 14 eingereichten Vorhaben wurden insgesamt 10 Projekte für eine Förderung ausgewählt. Dabei handelt es sich um:
„NaReT - Nachbarsprache |wird| reanimiert. Erwerb sprachlicher und interkultureller Kompetenzen durch AI-gestützte Reanimationstrainings im deutsch-polnischen Grenzraum“
Projektpartner: Universitätsmedizin Greifswald (Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin), Universität Greifswald (Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement), Institut für Mathematik und Informatik, Klinisches Universitätskrankenhaus Nr. 1 Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: knapp vier Millionen Euro; beantragte Förderung: knapp 3,2 Millionen Euro (EFRE).
Das Projekt „Nachbarsprache |wird| reanimiert – NaReT“ will das Interesse an und den Erwerb von Nachbarsprachen und interkulturellen Kompetenzen im Bereich „Lebensrettung“ nachhaltig stärken. Der Begriff „Reanimation“ nimmt hier eine Doppelbedeutung an: Es wird das Interesse an der Nachbarsprache und interkulturellen Kompetenzen „reanimiert“. Gleichzeitig wird die Reanimation als sinnstiftendes Lernvehikel, welches den Nachbarspracherwerb mit einer lebenswichtigen und motivierenden Erfahrung verbindet, genutzt. Die Kombination aus Sprachbildung und Reanimationstraining wird darüber hinaus den sozialen Zusammenhalt stärken und das Interesse am kulturellen Austausch wecken.
„Kids of our neighbours - Grenzüberschreitende Vorschulerziehung - Lernen der Sprache des Nachbarns durch Sport, Spiel und Ökologie“
Projektpartner: Gemeinde Police, AWO Sozialdienste gGmbH in Torgelow. Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 925.000 Euro, beantragte Förderung: knapp 740.000 Euro (EFRE). Ziel des Projekts ist es, ein gemeinsames Angebot zum Erlernen der Nachbarsprache für 300 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren in acht Kindergärten zu schaffen: fünf auf deutscher Seite (in Löcknitz, Pasewalk, Eggesin, Penkun und Rognitz) und drei auf polnischer Seite (in Police, Tanowo und Trzebiez). Die Angebote werden Elemente aus Spiel, Sport, Musik, Kunst und Gartenarbeit unter Verwendung moderner Multimediatechnologien und persönlicher Interaktion verbinden. Am Projektende werden die 300 Kinder mindestens 200 Wörter und Redewendungen der Nachbarsprache beherrschen.
„Centrum Edukacji - Grenzübergreifendes Kompetenzzentrum für soziale Berufe“
Projektpartner: Gemeinde Banie, Stiftung Gemeinsam für ländliche Entwicklung in Stettin, EJF gemeinnützige AG in Berlin. Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 1,7 Millionen Euro, beantragte Förderung: rund 1,4 Millionen Euro (EFRE). Ziel des Projektes ist, die beruflichen Qualifikationen im Bereich der sozialen Dienstleistungen (beispielsweise Altenpfleger, Heilerziehungspfleger, Erzieher, Rettungsschwimmer oder qualifizierte Ersthelfer) durch zusätzliche Angebote (einschließlich sprachlicher Bildung in Deutsch und Polnisch) zu erweitern und die grenzübergreifenden Fachkompetenzen in den Landkreisen Gryfino, Pyrzyce, Stargard und Uckermark zu stärken.
„Smakowita współpraca - Köstliche Kooperationen in der Euroregion Pomerania. Entwicklung und Umsetzung gemeinsamer deutsch-polnischer Ausbildungsangebote in der Gastronomie“
Projektpartner: Landkreis Policki, Landkreis Vorpommern-Greifswald (Amt für Kultur, Bildung und Schulentwicklung). Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 1,2 Millionen Euro; beantragte Förderung: rund 996.000 Euro (EFRE). Das Projekt adressiert die Herausforderungen der beruflichen Bildung und die Bedürfnisse des grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes in der Tourismusbranche (insbesondere Gastronomie). In den Landkreisen Police und Vorpommern-Greifswald wird dafür ein gemeinsames Ausbildungsprogramm für gastronomische Berufe etabliert, welches nach dem Ende des Projekts langfristig weitergeführt werden soll. Ziel ist es, in den Folgejahren eine hohe Anzahl von Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Die Kammern und das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung in Mecklenburg-Vorpommern sowie das Staatliche Schulamt in Polen werden im Rahmen der Umsetzung und Verstetigung des Projekts kooperieren.
„ID: Pomerania“
Projektpartner: Gemeinde Goleniów, Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e. V., Verein Teatr Brama Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 1,6 Millionen Euro; beantragte Förderung: rund 1,3 Millionen Euro EFRE. Das Projekt hat zum Ziel, die Zusammenarbeit in den Bereichen Kunst und Kultur zwischen den beiden Kulturzentren STRAZE und Rampa Kultura sowie zwischen den beiden Partnerstädten Goleniów und Greifswald zu intensivieren. Darüber hinaus sollen das Identitätsgefühl und das Bewusstsein für eine gemeinsame Kultur und Tradition durch eine Reihe von Maßnahmen zur gegenseitigen Unterstützung der Partner im Bereich der sozialen und kulturellen Aktivitäten im Fördergebiet gestärkt werden.
„In terris Gryphi - Popularisierung des gemeinsamen Kulturerbes der Region Pomerania für Bevölkerung und Tourismus“
Projektpartner: Universität Greifswald (Universitätsbibliothek), Pommersche Öffentliche Bibliothek Stanisław Staszic in Stettin, Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Dezernat für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation) in Rostock. Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 3,6 Millionen Euro; beantragte Förderung: rund 2,9 Millionen Euro EFRE. In diesem Projekt sollen die Kulturschätze in den polnischen und deutschen Archiven und Bibliotheken gebündelt mit modernster KI-unterstützter Technik digital aufbereitet und in klassischen Publikationen sowie einem digitalen Reiseführer vermarktet werden. Sowohl bei Einheimischen als auch Touristen soll dadurch das Interesse an Angeboten zur Kulturgeschichte Pommerns geweckt werden.
„Rowerem wokół Zalewu - Fahrradroute um das Stettiner Haff“
Projektpartner: Wojewodschaft Westpommern (Marschallamt, Büro für Werbe- und Informationsprojekte des Marschallamtes der Woiwodschaft Westpommern), Landkreis Vorpommern-Greifswald (Amt für Hoch- und Tiefbau /Immobilienmanagement), Tourismusverband Vorpommern e.V. in Greifswald. Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 5 Millionen Euro; beantragte Förderung: rund 4 Millionen Euro EFRE. Durch den Bau neuer Abschnitte der Fahrradroute rund ums Stettiner Haff auf beiden Seiten der Grenze wird die Route attraktiver, und vor allem wird die Sicherheit der Benutzer der Route verbessert. Das betrifft die Lückenschlüsse Abschnitt Stepnica - Kopice auf den Hochwasserdeichen auf polnischer Seite (ca. 9,3 km) und den Abschnitt Rieth - Warsin (ca. 1,8 km) auf deutscher Seite. Gemeinsame Marketingaktivitäten zielen darauf ab, den Bekanntheitsgrad der Fahrradroute weiter auszubauen. Dafür werden die Partner, die im Rahmen früherer Projekte begonnenen Maßnahmen fortsetzen, wie z. B. die Erstellung mehrsprachiger Werbematerialien (Karten, Flyer, Broschüren, Plakate, Führer), die Durchführung von Werbekampagnen in regionalen, nationalen und internationalen Medien, Messen, Veranstaltungen und im Internet. Ein mobiler Informationsstand soll angeschafft werden, um das touristische Angebot auf Messen und Veranstaltungen im Freien zu präsentieren.
„Mare 2 - Das Meer - Pomerania - Brandenburg - die Grenzregion als Orte des deutsch-polnischen Dialogs 2.0. Grenzüberschreitendes Kooperationsnetzwerk in Tourismus, Wissenschaft und historischer Bildung“
Projektpartner: Universität Stettin, Stadt Prenzlau (Dominikanerkloster Prenzlau - Kulturzentrum und Museum), Albert Heyde Stiftung (ODERLANDMUSEUM) in Bad Freienwalde (Oder). Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 642.000 Euro; beantragte Förderung: rund 514.000 Euro EFRE. Projektziel ist das Wissen über die gemeinsame Vergangenheit, die sich im erhaltenen kulturellen Erbe widerspiegelt, in der Bevölkerung und im touristischen Angebot zu verbessern. Im Projekt soll ein Austausch von theoretischem Wissen und praktischen Know-how über Strategien zur Präsentation historischer Inhalte und Stätten im Tourismus stattfinden, welches bisher nur Spezialisten zugänglich waren. Im Ergebnis sollen unter anderem Ausstellungen entwickelt werden, die sowohl online als auch vor Ort in Bad Freienwalde, an der Universität Stettin sowie im Historischen Institut der Universität Greifswald besichtigt werden können. Zudem sollen zukünftige Multiplikatoren ausgebildet werden, um dieses Wissen zu teilen, z.B.- Historiker, Archäologen, Museologen, Mitarbeiter von Touristeninformationen, Beamte, Kulturerbe-Manager etc.
„VIA ERBE - Spuren der Zisterzienser auf beiden Seiten der Oder“
Projektpartner: Gemeinde Bierzwnik, Gemeinde Neuhardenberg (v.d. Amt Seelow-Land). Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 1,5 Millionen Euro; beantragte Förderung: rund 1,2 Millionen Euro EFRE. Ziel des Projekts ist das gemeinsame kulturelle Erbe der Gemeinden Bierzwnik und Neuhardenberg zu bewahren, indem die Umgebung um die ehemaligen Zisterzienserklöster neugestaltet wird und kulturtouristische Angebote zur Vermarktung des zisterziensischen Erbes in Zusammenarbeit mit dem Polnisch-Deutschen Netzwerk „Klosterland e.V.“ entwickelt werden (z.B. Open-Air-Veranstaltungen, Workshops, gemeinsame touristische App).
„Cycling-Net Europabrücke - Anschluss der Europabrücke Neurüdnitz-Siekierki an das transeuropäische Radwegenetz“
Projektpartner: Landkreis Märkisch-Oderland (Wirtschaftsamt), Amt Barnim-Oderbruch (Bauverwaltung und Ordnungsamt), Landkreis Myśliborski (Gemeinsames Service-Zentrum), Gemeinde Cedynia ( Abteilung EU-Fonds). Gesamtfinanzvolumen des Vorhabens: rund 3,4 Millionen Euro; beantragte Förderung: rund 2,7 Millionen Euro EFRE. Hauptziel des Projektes ist der Anschluss der "Europabrücke" an das transeuropäische Radwegenetz im Fördergebiet sowie die Aufwertung, Konsolidierung und Vermarktung von Tourismusangeboten. Das Projekt zielt auf die Entwicklung naturverträglicher und nachhaltiger Tourismusformen ab. Die Verknüpfung und Aufwertung touristischer Radinfrastruktur erfolgt auf einer Länge von 11,98 km und erfolgt zudem barrierefrei.
Für die Förderung anderer Vorhaben in den Bereichen Forschung und Innovation, Anpassung an den Klimawandel sowie Naturschutz und Biodiversität ist aktuell ein Aufruf zur Einreichung von Projektideen bis zum 30.08.2024 geöffnet (weitere Informationen unter: https://www.interreg6a.net/calls/4-call/)