Meyer: Interkulturelle Projekte umsetzen und Menschen in grenznahen Regionen weiter zusammenbringen
22.06.2023Für das Interreg Programm Südliche Ostsee sind jetzt in einer Begleitausschusssitzung in Køge (Dänemark) die ersten Förderanträge ausgewählt worden. „Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit unseren benachbarten Ländern ist ein wichtiger Schwerpunkt für Mecklenburg-Vorpommern. Im Programm Südliche Ostsee stehen wichtige Themen wie beispielsweise Innovation und Internationalisierung, Nachhaltigkeit, Aktivierung des touristischen Potenzials sowie die Stärkung der Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Unser Ziel ist es, interkulturelle Projekte wirksam umzusetzen, um die Menschen in den grenznahen Regionen weiter zusammen zu bringen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Insgesamt 11 Projekte sind ausgewählt worden – davon 9 mit Beteiligung aus Mecklenburg-Vorpommern
Von insgesamt 31 eingereichten förderfähigen Projekten waren 22 mit Beteiligung aus Mecklenburg-Vorpommern. Für eine Förderung ausgewählt wurden insgesamt 11 Projekte, davon 9 mit Beteiligung eines Partners aus Mecklenburg-Vorpommern. Dabei handelt es sich um:
- „CONSIDERATION“ - ein Projekt mit dem Projektpartner Witeno GmbH und einem Gesamtfinanzvolumen aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) von rund 1,46 Millionen Euro; das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, kleine und mittlere Unternehmen in die Lage zu versetzen, ihre eigene Digitalisierungsstrategie selbst zu analysieren, zu bewerten beziehungsweise zu entwickeln. Dies beinhaltet auch Instrumente zur Klima- und Umweltevaluierung.
- „T.A:B“ - ein Projekt mit dem Projektpartner Hochschule Wismar und einem EFRE-Gesamtfinanzvolumen von rund 1,59 Millionen Euro. Im Mittelpunkt steht ein interdisziplinäres und praxisorientiertes Konzept, das die Bereiche Technologie, Wirtschaft und Design unter einem Dach vereint und mithilfe einer digitaler Vernetzungsplattform in allen Mitgliedstaaten im Programm verbindet.
- „BBU“ - ein Projekt mit dem Projektpartner Stadt Barth und einem EFRE Gesamtfinanzvolumen von rund 1,54 Millionen Euro. Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, kleine und mittlere Unternehmen entlang der Fahrradroute EuroVelo10 durch Aktivitäten zu unterstützen, die die Sichtbarkeit der Angebote erhöhen und sie so wettbewerbsfähiger machen.
- „BIOSOLFarm“ - ein Projekt mit zwei Projektpartnern aus Mecklenburg-Vorpommern, die Universität Rostock und enviMV. Das EFRE-Gesamtfinanzvolumen beträgt rund 1,378 Millionen. Im Vordergrund des Projektes steht die Entwicklung von Konzepten für ein zukunftsfähiges Energiemanagement sowie einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion.
- „COP“ - ein Projekt mit zwei Projektpartnern, Universität Rostock und Leibnitz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Das EFRE-Gesamtfinanzvolumen beträgt rund 2,02 Millionen Euro. Der Schwerpunkt des Projektes besteht darin, die Probleme und Möglichkeiten der Sammlung, Wiederverwertung und des Recyclings von Plastikabfällen aus Ostseezuflüssen zu identifizieren und herauszuarbeiten.
- „ECONUT“ - ein Projekt mit dem Projektpartner Universität Rostock. Das EFRE-Gesamtfinanzvolumen beträgt rund 1,17 Millionen Euro. Im Projekt sollen Küsten der Ostseeküste identifiziert werden, an denen besonders viele Nährstoffe eintreffen, und abschließend neue Technologien zur Nährstoff-Zirkulierung entwickelt werden. Die marine Biomasse in Küstengebieten soll für mehrere Pilot-Anlagen genutzt werden.
- Zu den besonders hoch bewerten Projekten gehört „AMBeR“, ein Projekt, an dem zwei Projektpartner aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sind, die Universitätsmedizin Greifswald und die Universitätsmedizin Rostock. Das Projekt mit einem EFRE-Finanzvolumen in Höhe von rund 2,71 Millionen Euro zielt darauf ab, durch innovative Systeme die Versorgung von Krebspatienten wohnortnah zu verbessern. Es hat zwei Stoßrichtungen, die zum einen eine digitalisierte, wohnortnahe Versorgung sowie eine Prähabilitation und begleitende Versorgung von onkologischen Patienten und Patientinnen über gerichtete körperliche Aktivität vorsehen.
- In zwei Projekten kommt der federführende Projektpartner aus Mecklenburg-Vorpommern. Im Projekt „AquaLoop“ ist das die Universität Rostock. Das mit rund 1,67 Millionen Euro an EFRE-Mitteln geförderte Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, das Konzept der Kreislaufwirtschaft in der Aquakultur im Bereich der südlichen Ostsee zu entwickeln, zu fördern und zu unterstützen. Die Schwerpunkte liegen hier auf der Eindämmung von Nährstoffkreisläufen mit der zusätzlichen Produktion von Nebenprodukten, bis hin zu einem verantwortungsvollen Konsum.
In einem weiteren Projekt - „DigiTechPort2030“ - das mit rund 1,34 Millionen Euro EFRE-Mitteln ausgestattet werden soll, ist der federführende Projektpartner die Hochschule Wismar, die zusammen mit den Projektpartnern aus Litauen, Schweden und Polen kleine und mittlere Häfen mit notwendigen Kapazitäten und Instrumenten ausstatten will, damit sie ihre künftigen Entscheidungsfindungen auf der Grundlage des ökologischen und digitalen Wandels aufbauen können. Mit konkreten Maßnahmen, transnationaler Entwicklung von Lösungsansätzen bis 2026 werden sie bei ihrem grünen Wandel und der Dekarbonisierung im südlichen Ostseeraum unterstützt.
Alle Projekte im Programm werden mit einem Eigenanteil der Projektpartner in Höhe von 20 Prozent gefördert.
Informationen zum Interreg Programm Südliche Ostsee
Ziel des Programms Südliche Ostsee ist, das Potential für blaues und grünes Wachstum durch die Zusammenarbeit von lokalen und regionalen Akteuren zu aktivieren. Blaues Wachstum bedeutet: eine Initiative zur Erschließung des ungenutzten Potenzials der europäischen Ozeane, Meere und Küsten für Beschäftigung und Wachstum. Grünes Wachstum - auch nachhaltiges oder qualitatives Wachstum genannt - bedeutet, dass Wirtschaftswachstum und deutlich erkennbarer Umweltschutz kombiniert werden. Nachhaltige Produkte und Produktionsprozesse sollen dafür sorgen, dass der Ressourcenverbrauch (Verbrauch von fossilen Brennstoffen, Energie im Allgemeinen oder von bestimmten Rohstoffen) sinkt, während die Wirtschaft weiterhin wächst.
Dies soll durch Kooperation und Kleininvestitionen erreicht werden. Der Schwerpunkt liegt auf dem gemeinsamen Entwickeln, Testen und Transferieren von innovativen Lösungen. Die Richtung 2021-2027 spiegelt sich im Motto der Programmperspektive wider: United by the Sea into action for a blue and green future. – Innovative, Sustainable, Attractive and Active South Baltic”. „Innovativ“ steht für Unterstützung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des Wirtschaftswachstums durch Innovation; „Nachhaltig“ – gefördert werden Maßnahmen mit positiven Auswirkungen auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Raum der Südlichen Ostsee; „Attraktiv“ – unterstreicht die bedeutende Rolle des Tourismus, des Kultur- und Naturerbes für die südlichen Ostseeregionen; „Aktiv“ – konzentriert sich auf Initiierung und Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlichen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft.
Für das Programm Südliche Ostsee (beteiligte Länder: Polen, Litauen, Dänemark, Schweden, Deutschland) stehen insgesamt 83,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung, davon kommen 13,5 Millionen Euro aus Mecklenburg-Vorpommern. Der Fokus des Programms liegt auf den Themen Innovation und Internationalisierung, Nachhaltigkeit und Förderung der blauen und grünen Ökonomie, Aktivierung des touristischen Potenzials sowie Stärkung der Zusammenarbeit. Der Aspekt der Digitalisierung bekommt in dem neuen Kooperationsprogramm mehr Gewichtung und die Unternehmen werden zum ersten Mal als Antragsteller zugelassen.