• Strategische Investitionen und Umsatzverdopplung legen Fundament für weitere Internationalisierung und Produktentwicklung von neoplas med • Behandlung mit neoplas med Plasmajet bringt schnellere Heilung und hat Kostenvorteile • Staatssekretär Jochen Schulte lobt Innovationsgeist der neoplas med GmbH
24.04.2023Das Greifswalder Medizintechnik-Unternehmen neoplas med GmbH und sein strategischer Partner, das Technologieunternehmen aus Japan Niterra (vormals NGK SPARK PLUG Co., LTD) bauen ihre erfolgreiche Partnerschaft mit einem weiteren Wachstumsinvestment über ihren Partner Pegasus Tech Ventures weiter aus. Mit dem Investment sollen die erfolgreiche Internationalisierung weiter unterstützt und die Entwicklung neuer Produkte und Anwendungsfelder vorangetrieben werden.
Im Juni 2022 verkündeten das Greifswalder Unternehmen neoplas med GmbH und der japanische Technologiekonzern Niterra Co., Ltd., der bis April 2023 unter dem Namen NGK SPARK PLUG Co., LTD firmierte, eine an Investment geknüpfte strategische Partnerschaft. Die neoplas med GmbH hat eine innovative Therapie zur Behandlung von chronischen und infizierten Wunden entwickelt, bei der Kaltplasma berührungslos und unter Sichtkontrolle weitestgehend schmerzfrei auf Wunden aufgetragen wird. Das Kaltplasma aus dem Plasmajet kINPen® MED tötet Keime und Erreger ab und beschleunigt die Wundheilungsprozesse. Für Menschen, die beispielsweise an dem diabetischen Fußsyndrom leiden, stellt die Therapie eine neue Chance auf Heilung dar. Eine Studie zeigt, dass 59 Prozent der Wunden innerhalb von sechs Wochen heilen. Im Vergleich zu nur fünf Prozent bei der bisherigen Standardtherapie ist das ein bedeutender Fortschritt auf dem Gebiet der Wundheilung. In einem kürzlich erschienenen wissenschaftlichen Artikel wurde außerdem nachgewiesen, dass die Behandlung mit dem kINPen® MED im Durchschnitt auch bis zu 52 Prozent günstiger ist als die Standardtherapie von Wunden.
„Wir haben unseren Umsatz im Jahr 2022 verdoppelt und danken unserem strategischen Partner Niterra für das Vertrauen und die Unterstützung bei der Internationalisierung und der Erschließung neuer Vertriebskanäle. Wir sind stolz auf das starke Ergebnis und darauf, dass Niterra sein strategisches Investment weiter ausbaut. Das sind wichtige Meilensteine auf unserer Reise, die bahnbrechende Plasmajet-Technologie weltweit zugänglich zu machen und weiterzuentwickeln“, sagt Ulrike Sailer, Geschäftsführerin der neoplas med GmbH.
Technologie setzt neue Maßstäbe
Niterra ist ein japanischer Technologiekonzern, der sich seit seiner Gründung auf Zündkerzen, Sensortechnik und technische Keramik spezialisiert hat. Mit einer Bilanzsumme von über einer Milliarde Dollar und einem 100 Millionen Dollar schweren Corporate Venture Capital Fond, der in Zusammenarbeit mit Pegasus Tech Ventures eingerichtet wurde, investiert Niterra weltweit in Spitzentechnologien, einschließlich medizinischer Geräte. Auf der Suche nach neuen Wachstumsmöglichkeiten wurde Niterra auf das Greifswalder Unternehmen aufmerksam. „Die neoplas med und ihre Beachtung in der medizinischen Fachwelt waren von Anfang an interessant für uns. Unter der Leitung von Ulrike Sailer hat sich das Unternehmen sehr gut entwickelt und ich freue mich sehr über das Potenzial, weiter zu wachsen und zu expandieren“, so Dirk Schapeler, Präsident der Niterra Ventures Company bei Niterra Co., Ltd.
Auch dem Land Mecklenburg-Vorpommern ist das Unternehmen als Innovationstreiber bekannt. „Die neoplas med GmbH steht für innovative Spitzentechnologie aus Mecklenburg-Vorpommern. Mit dem Vorantreiben ihrer Kaltplasma-Jet-Technologie können noch mehr Patienten und Patientinnen in Deutschland und der Welt erreicht und das Leid weiter gelindert werden. Das Unternehmen entwickelt sich am Standort Greifswald kontinuierlich weiter. Es ist gut, dass die Internationalisierung weiter vorangetrieben wird. Überregionale Absatzmärkte mit wettbewerbsfähigen Produkten tragen am Ende auch dazu bei, dass gut bezahlte Arbeitsplätze in Vorpommern gesichert und auch geschaffen werden“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.
Künftig soll die Jet-Kaltplasmatherapie auch Teil der Standardbehandlung von Wunden sein. Deshalb haben die Greifswalder einen Antrag auf Erstattungsfähigkeit beim Gemeinsamen Bundesausschuss gestellt. Dieser sieht viel Potential in der Therapie und hat erste Schritte unternommen, damit die Krankenkassen die Therapie in Zukunft übernehmen. Bis dahin wird die Behandlung mit Kaltplasma erst durch einige Kassen bezahlt, ist jedoch auch für Selbstzahler erschwinglich.
Zum Hintergrund:
Bei kaltem physikalischem Plasma handelt es sich um ein ionisiertes Gas, das durch elektrische Energie entsteht. Beim Plasmajet kINPen® MED wird dafür das Edelgas Argon verwendet. Es wird durch einen Jet-Strahl punktgenau auf die betroffene Wunde aufgebracht und sorgt dafür, dass Zellen wieder zum Wachstum und zum Verschluss der Wunde angeregt sowie Keime und Erreger abgetötet werden.
Über die neoplas med GmbH
Die neoplas med GmbH entstand 2009 als Ausgründung des Leibniz Instituts für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) in Greifswald. Geschäftsführerin ist seit Ende 2019 Ulrike Sailer. Das Unternehmen entwickelt auf Grundlage der plasmamedizinischen Forschung des INP innovative Produkte für medizinische Anwendungen. Erster Meilenstein ist der CE-zertifizierte Plasmajet kINPen® MED, der als weltweit erster Plasmajet zur Behandlung chronischer Wunden und erregerbedingter Erkrankungen der Haut zugelassen wurde. Die Präzisionstechnologie wurde gemeinsam mit dem INP als Inkubator und in Zusammenarbeit mit dem Plasmamedizin-Cluster Greifswald entwickelt. Es ist das weltweit am besten untersuchte und dokumentierte Gerät zur Plasmabehandlung von infizierten und chronischen Wunden. Dies wird u. a. durch zwei klinische RCT Studien, veröffentlicht im JAMA Network Open und Nature Scientific Report, bestätigt, die auch in die kürzlich durch die AWMF veröffentlichte S2K Leitlinie eingeflossen sind. Aktuell liegt der von der neoplas med initiierte Antrag auf Erprobung der Kaltplasmatherapie dem Gemeinsamen Bundesausschuss vor, der Methode bereits das Potenzial einer erforderlichen Behandlungsalternative bestätigt hat. Nach dem Beschluss des G-BA vom 16. Februar 2023 wird die Erprobungsstudie durchgeführt, vorbehaltlich der Prüfung durch das BMG und Veröffentlichung im Bundesanzeiger.
Weitere Informationen finden Sie unter www.neoplas-med.eu
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