Seehafenzufahrt Rostock: Bauarbeiten zur Anpassung gestartet

Meyer: Wasserbauvorhaben ist Fundament für künftige wirtschaftliche und maritime Wertschöpfung im Land

14.11.2022

Mit dem Ertönen des Schiffshorns an Bord eines Fahrgastschiffes haben heute die Arbeiten zur Anpassung der seewärtigen Zufahrt zum Rostocker Hafen begonnen.

Daniela Kluckert MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Vertiefung des Seekanals Rostock bei Warnemünde trägt entscheidend dazu bei, den Zugang der Hansestadt Rostock zu den Weltmärkten mit Baltic-Max Tiefgängen zu sichern und Rostock als maritimen Standort zu stärken. Durch das Ausbauprojekt wird der Seehafen Rostock an die gestiegenen Anforderungen eines internationalen Seehafens angepasst.“

Ziel des Ausbauvorhabens ist die Vertiefung des 16 Kilometer langen Seekanals, der die Ostsee mit dem Rostocker Hafen verbindet, auf eine Tiefe von 16,5 Metern. Das bedeutet für die Schiffe dann einen Tiefgang von max.15 Metern.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Durch den Ausbau des Seekanals können zukünftig Schiffe den Rostocker Hafen optimal ausgelastet erreichen. Das spart Transportkosten und reduziert CO2-Emissionen. Auswirkungen der Baumaßnahmen auf Menschen und Umwelt wurden bei den Planungen gründlich untersucht und werden weitestgehend vermieden.“

Bei den Nassbaggerarbeiten werden rund fünf Millionen Kubikmeter Sand, Mergel und Schlick bewegt. Ein umfangreiches Monitoring ergänzt die Maßnahmen.

Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Leistungsfähige seewärtige Zufahrten und Hafeninfrastrukturen sind wichtige Entwicklungsvoraussetzungen für die Seeverkehrs- und maritime Wirtschaft. Das Wasserbauvorhaben ist das Fundament für die künftige wirtschaftliche und maritime Wertschöpfung im Land in den nächsten Jahren, insbesondere aber für Zukunftsinvestitionen im Energiehafen Rostock. Durch die Verbesserung der Anlaufbedingungen zum Seehafen wird eine enorme Entwicklung des Hafenstandorts mit Blick auf die direkten und mittelbaren Arbeitsplätze stattfinden.“

Der Ausbau des Seekanals ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Projekt mit vordringlichem Bedarf eingestuft und wurde darüber hinaus in das Wasserstraßenausbaugesetz aufgenommen.

Claudia Müller MdB, Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Verkehr: „Der Hafen Rostock ist von herausragender Bedeutung. Als Energiehub, über den zukünftig z.B. die Raffinerie in Schwedt hauptsächlich versorgt werden soll, und als Drehscheibe für Zukunftsenergien, spielt der Hafen eine entscheidende Rolle für die Energiesicherheit in Mecklenburg-Vorpommern und gesamt Ostdeutschland. Um dieser Aufgabe gerecht werden zu können, braucht es entsprechend gute Voraussetzungen – eine ist die Vertiefung der Seehafenzufahrt.“

Die Anpassung des Seekanals wird die Wettbewerbsfähigkeit des Rostocker Seehafens verbessern. Er ist der größte Universalhafen an der deutschen Ostseeküste und wird zukünftig für die Energieversorgung in Deutschland eine noch wichtigere Rolle spielen.

Dr. Chris von Wrycz Rekowski, amtierender Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Rostock: „Die Vertiefung des Seekanals ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Universalhafens Rostock. Als Energiehafen leistet er schon jetzt einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit in Deutschland. Wir müssen aber auch die Voraussetzungen schaffen, künftige Verkehrsströme und Umschlagpotentiale insbesondere im Massen- und Flüssiggutbereich bewältigen zu können.“

Vor über 20 Jahren wurde der Seekanal Rostock zum letzten Mal auf eine Abladetiefe von 13 Metern angepasst, die den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Die Arbeiten werden Mitte 2025 abgeschlossen sein.