Meyer: Kreuzfahrtschiff wird in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende gebaut – Transfergesellschaft soll bis Januar 2023 verlängert werden
17.11.2022Die amerikanische Kreuzfahrtreederei Disney Cruise Line hat das Kreuzfahrtschiff „Global 1“ gekauft. Das Unternehmen gehört zu „The Walt Disney Company“. Die Fertigstellung des Schiffes soll durch die Meyer Werft Papenburg in Wismar erfolgen. „Das weltgrößte Kreuzfahrtschiff wird in Mecklenburg-Vorpommern zu Ende gebaut. Es ist eine hervorragende Nachricht, dass die Verhandlungen zwischen den Beteiligten erfolgreich zum Abschluss gekommen sind. Eine große internationale Kreuzfahrtreederei baut mit dem Know-how aus Norddeutschland und besonders aus Mecklenburg-Vorpommern das Schiff nach seinen Vorstellungen fertig. Das bedeutet vor allem auch Arbeit für den Standort Wismar und eine Perspektive für die ehemaligen und aktuell Beschäftigten der MV Werften“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer in Wismar. In der Hansestadt ist auf dem Gelände der ehemaligen MV Werften über den Verkauf informiert worden.
Land will Transfergesellschaft verlängern
Darüber hinaus machte Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer vor Ort deutlich, dass beabsichtigt wird, die Ende November auslaufende Transfergesellschaft um zwei weitere Monate in gemeinsamer Finanzverantwortung von Land und Insolvenzverwalter zu verlängern. „Konkret bedeutet das, dass die Transfergesellschaft noch bis Ende Januar 2023 laufen soll. Die Gespräche sind geführt. Letzte Details sind noch in Arbeit. Mit der Verlängerung wird die weitere Vorbereitung, Qualifizierung und gegebenenfalls auch Umorientierung für neue Beschäftigungsverhältnisse ermöglicht. Konkrete Vermittlungsangebote können akquiriert und unterbereitet werden“, so Wirtschaftsminister Meyer weiter. Aktuell werden noch rund 900 ehemalige Beschäftigte der MV Werften Wismar GmbH, der MV Werften Rostock GmbH, der MV Werften Stralsund GmbH und der MV Werften Fertigmodule GmbH in der Transfergesellschaft Küste mbH betreut.
Perspektiven an allen Werftstandorten
In den vergangenen Monaten haben Bund, Land und Insolvenzverwaltung für die Werftstandorte Rostock, Wismar und Stralsund Lösungen erarbeitet und auch gefunden. „Das hätte kaum jemand für möglich gehalten. Erst im Januar dieses Jahres hatten die MV Werften Insolvenz angemeldet. Inzwischen gibt es für alle drei Standorte Perspektiven. Diese schnelle Entwicklung wäre ohne den Insolvenzverwalter, die kommunale Unterstützung, die Wirtschaftskammern, der IG Metall und die heimische Wirtschaft kaum umsetzbar gewesen. Gleichzeitig weiß ich, dass wir noch eine Menge Hausaufgaben zu erledigen haben. Oberstes Ziel ist es, dass die Menschen vor Ort wieder in eine dauerhafte gute Beschäftigung kommen und das möglichst in der Region. Hier sind wir auf einem guten Weg“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer abschließend.
Der Rostocker Standort wurde durch die Deutsche Marine übernommen. Im Marinearsenal werden künftig Schiffe der Marine instandgesetzt. In Wismar siedelt sich die thyssenkrupp Marine Systems GmbH an. Darüber hinaus wurde die Betriebsstätte der MV Werften Kabinenproduktion (ebenfalls in Wismar) durch die Firma Eppendorf SE übernommen. Künftig werden hochwertige Laborverbrauchsmaterialien aus funktionellen Hightech-Kunststoffen produziert. Am ehemaligen MV Werften-Standort Stralsund entwickelt die Kommune einen maritimen Gewerbepark, wo sich Unternehmen ansiedeln bzw. einige auch schon angesiedelt haben.