Das Kabinett hat am Dienstag Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte zum Industriebeauftragten und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern berufen. (Quelle: Danny Gohlke)
Das Kabinett hat am Dienstag Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte zum Industriebeauftragten und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern berufen.
„In der Koalitionsvereinbarung 2021 bis 2026 haben wir einen deutlichen Schwerpunkt auf die Industriepolitik gelegt. Ziel ist es, durch die Umsetzung des Industriepolitischen Konzepts 2030 die Wertschöpfung zu steigern, die heimische Wirtschaft zu stärken und insbesondere das Lohnniveau weiter zu heben. Bedeutender industrieller Kern des Landes ist die maritime Wirtschaft, deshalb müssen die Stärkung der Industriepolitik und die maritime Wirtschaft zusammen gedacht werden. Ich bin überzeugt, dass Jochen Schulte mit seiner jahrelangen Erfahrung in der Wirtschaftspolitik und seinem verdienstvollen Einsatz für unsere maritime Wirtschaft, der damit verbundenen Vernetzung in der Wirtschaft und nicht zuletzt auch aufgrund seiner Tätigkeit als Wirtschaftsstaatssekretär hier wichtige Impulse setzen wird. Für die Umsetzung der großen industriepolitischen Aufgaben, insbesondere bei der Erarbeitung eines Maritimen Zukunftskonzepts, wünsche ich ihm viel Kraft und Erfolg“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am Dienstag.
„Wir wollen unser Land industriepolitisch weiter voranbringen. Jochen Schulte verfügt über jahrelange Erfahrung in der Wirtschaftspolitik. Er ist sowohl auf Landesebene als auch auf Bundesebene in Wirtschaft, Verwaltung und Politik bestens vernetzt und kann dadurch wichtige Impulse setzen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wird dabei insbesondere in der Weiterentwicklung des Maritimen Zukunftskonzeptes und der Fortentwicklung des Industriepolitischen Konzepts liegen. Mit der Einsetzung des Industriebeauftragten und Koordinators für die maritime Wirtschaft setzen wir den Koalitionsvertrag weiter um“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer Die Koalitionspartner der rot-roten Landesregierung haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Industriepolitik mehr Gewicht erhalten soll, um die Wertschöpfung zu steigern, die heimische Wirtschaft zu stärken und insbesondere das Lohnniveau weiter zu heben. „Der industrielle Strukturwandel birgt die Möglichkeit, wirtschaftliche Potenziale zu nutzen und den Aufholprozess der Wirtschaft unseres Landes im bundesweiten Vergleich zu befördern. Dieser Prozess wird durch den neuen Koordinator der Landesregierung intensiv begleitet“, so Meyer.
Mecklenburg-Vorpommern will die Chancen nutzen, die sich aus der Dekarbonisierung ergeben. Ziel der Landesregierung ist es, klimafreundliche Industrien auf Basis von erneuerbaren Energien und Wasserstoff anzusiedeln. „Gerade beim Thema Wasserstoff ist es wichtig, neben der energiepolitischen Bedeutung auch die wirtschaftlichen Potenziale von Anfang an für mehr Wertschöpfung zu nutzen. Insbesondere die Wasserstoffwirtschaft kann ein Motor für Innovation und qualifizierte Beschäftigung im Land sein Wir wollen uns als Industriestandort gerade für neue, saubere und nachhaltig ´grüne´ Industrien positionieren. Der Koordinator ist dabei zentraler Ansprechpartner sowohl für die Wirtschaft als auch für kommunale Akteure in Fragen der Wirtschaftsförderung und Wirtschaftsansiedlung. Darüber hinaus soll ressortübergreifend der Ausbau des Technologietransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere im Bereich der anwendungsnahen Forschung ausgebaut werden“, sagte Wirtschaftsminister Meyer. Er dankte Jochen Schulte für die Bereitschaft zur Übernahme dieser Aufgabe.
Der Industriebeauftragte und Koordinator der Landesregierung für die maritime Wirtschaft der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern Jochen Schulte selbst unterstrich, wie wichtig es für das Land sei, das Potential im Industriebereich stärker zu heben: „Wir stecken gerade mitten in einem Strukturwandel. Als Industriebeauftragter wird meine Aufgabe sein, diesen Wandel im Sinne des Landes zu gestalten, die Interessen unterschiedlicher Akteure zusammenzuführen und damit letztlich die Voraussetzungen für mehr Beschäftigung im produzierenden Gewerbe zu schaffen. Wollen wir das Lohnniveau in Mecklenburg-Vorpommern weiter steigern, dann brauchen wir auch mehr Industriearbeitsplätze. Die Abkehr von fossiler Energie und der damit verbundene Ausbau von erneuerbarer Energie und insbesondere der Wasserstoffwirtschaft ist für unser Bundesland eine vielleicht einmalige Gelegenheit, die wir nutzen wollen.“
Die Funktionen und Aufgaben des Industriebeauftragten und Koordinator der Landesregierung für maritime Wirtschaft werden durch Jochen Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, übernommen und mit dem Amt des Staatssekretärs verknüpft.
Lebenslauf - Jochen Schulte - Staatssekretär für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit
24.08.1962: geboren in Herford, evangelisch, verheiratet
1981: Abitur
1981-1983: Bundeswehr/Reserveoffizier
1983-1990: Studium Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld
1990: Zweites Staatsexamen/ Befähigung zum Richteramt
seit 1983: Mitglied der SPD und Mitglied der IG Metall
1991 bis 11/2021 als selbstständiger Rechtsanwalt tätig
10/2002 bis 11/2021 Mitglied des Landtages Mecklenburg-Vorpommern
2006 bis 2011 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus
Oktober 2011 bis November 2016 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion M-V
November 2016 bis November 2021 Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion M-V und Sprecher der Fraktion für Verkehrs- und Wirtschaftspolitik
Februar 2017 bis Dezember 2020 Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses „Wohlfahrtsverbände“
seit 11/2021: Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg- Vorpommern
seit 12/2022: Industriebeauftragter und Koordinator der Landessregierung für die maritime Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern