Rudolph: Rostocker Unternehmen VestiFi GmbH ist Paradebeispiel für Start-Up aus Mecklenburg-Vorpommern
23.10.2019Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Mittwoch gemeinsam mit Dr. Wolfgang Blank, Präsident der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, in Greifswald den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ verliehen. Preisträger ist in diesem Jahr die VestiFi GmbH aus Rostock. Das Unternehmen hat mit der „VestiFiBox“ ein WLAN-Messgerät entwickelt für die Analyse von WLAN-Problemen. „Die VestiFi GmbH ist ein Paradebeispiel für die aufstrebende Entwicklung eines Start-Up-Unternehmens in Mecklenburg-Vorpommern. Während des Studiums hat einer der Gründer sich mit der Datenanalyse im WLAN beschäftigt, daraus ist eine Geschäftsidee entstanden, die als Ausgründung aus der Wissenschaft umgesetzt wurde. Mit Hilfe der Gründungsunterstützung des Landes ist das Unternehmen dann seinen Weg gegangen, dessen Produktinnovation heute mit dem LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis ausgezeichnet wird. Hier zeigt sich, dass die verschiedenen Elemente der Technologie- und Gründungsförderung ineinander greifen müssen, um engagierte Jungunternehmer erfolgreich zu unterstützen.“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.
Von der innovativen Geschäftsidee zum soliden Unternehmen gewachsen
Am Lehrstuhl für Informations- und Kommunikationsdienste der Universität Rostock wurde eine technische Lösung bei Problemen mit dem WLAN-System in Betrieben entwickelt, die seit 2016 durch das daraufhin gegründete Unternehmen wirtschaftlich verwendet wird. Über Vorher-Nachher-Analysen bei der Einführung neuer WLAN-Geräte oder Umstellungen im Netz werden Störfaktoren ermittelt. Weiterhin kann das Unternehmen mit seinen derzeit sieben Mitarbeitern bei der Einrichtung eines neuen WLAN-Systems unterstützen oder kann eine bestehende Infrastruktur optimieren. Das Angebot richtet sich unter anderem an Unternehmen aus den Branchen Logistik, Medizin, Sport und Wissenschaft. „Für die Ausgründung haben sich die Geschäftsführer zunächst fachlichen Rat vom Zentrum für Entrepreneurship der Universität Rostock und über das Projekt SPiNOFF beim Forschungsverbund MV geholt, um den Start des Unternehmens gründlich vorzubereiten. Im Anschluss haben sie ein MV-Gründungsstipendium erhalten. So ist die innovative Geschäftsidee solide und fundiert zu einem Unternehmen gewachsen“, sagte Rudolph.
Das Programm „MV-Gründerstipendium“ unterstützt Gründungswillige mit Hochschulabschluss oder beruflicher Praxis bei der Umsetzung ihrer innovativen und wissensbasierten Geschäftsidee durch Beihilfen zum Lebensunterhalt für bis zu 18 Monate. Hier geht es monatlich um 1.200 Euro, bei Promovierten um 1.400 Euro, die aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) finanziert werden. Damit soll der Start in eine Selbstständigkeit erleichtert und exzellente Köpfe in Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder Unternehmen sollen ermutigt werden, ein eigenes innovatives, technologieorientiertes und wissensbasiertes Startup zu wagen.
Im Projekt „SPiNOFF“ können Wissenschaftler und Absolventen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes bei der Verwertung von High-Tech-Forschungsergebnissen intensiv unterstützt werden. Ziele des Projektes sind: Identifizierung von Wissenschaftlern mit wirtschaftlich verwertbaren Forschungsprojekten, Sensibilisierung zu den Themen und den Möglichkeiten des Forschungs- und Technologietransfers, Unterstützung bei der Erarbeitung einer Verwertungsstrategie sowie bei der Vorbereitung der Unternehmensgründung, um neue Innovationsvorhaben „Made in Germany - Made in MV“ auf den Weg zu bringen, die eine Grundlage für neu zu gründende Unternehmen bilden. Das Wirtschaftsministerium unterstützt den Projektträger Forschungsverbund MV e.V. in Höhe von rund 700.000 Euro aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) für die Beratung der Unternehmen.
Die Existenzgründungsförderung des Landes ist im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit gebündelt; der direkte Kontakt zur Gründungsunterstützung ist unter den E-Mail-Adressen gruender@wm.mv-regierung.de oder gruenderin@wm.mv-regierung.de möglich.
„Der Preisträger des LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern 2019 belegt exemplarisch, dass innovative digitale Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle aus Mecklenburg-Vorpommern im Markt gefragt sind. Alle Bewerbungen um den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern 2019 belegen eindrucksvoll: Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft und Nachhaltigkeit als Megatrends tragen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern in besonderem Maße zu mehr Wohlstand bei und erhöhen die Lebensqualität der Menschen“, sagte Dr. Wolfgang Blank, Präsident der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern.
Wirtschaftsministerium unterstützt Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Unternehmen
„Der LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis steht für Forschung, Entwicklung, Technologietransfer und schlussendlich für innovative sowie marktfähige Produkte und Dienstleistungen. Aber: Forschung, Entwicklung und Innovationstransfer sind wissens-, zeit- und kostenintensiv und stets mit Risiken behaftet. Unser Ziel ist die Stärkung der Innovationskraft unserer einheimischen Unternehmen, als Voraussetzung für zukunftsorientierte Arbeit und nachhaltig wachsenden Wohlstand in unserem Land. Ohne mehr marktfähige Innovationen werden wir genau das nicht schaffen und zurückbleiben. Deshalb unterstützen wir unsere Unternehmen vielfältig“, sagte Rudolph.
In Mecklenburg-Vorpommern stehen in der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 236,3 Millionen Euro für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung. Im Zeitraum von 2014 bis 30.06.2019 wurden von diesen Mitteln insgesamt 146,7 Millionen Euro für 450 Vorhaben bewilligt. Dabei handelt es sich unter anderem um 92,7 Millionen Euro für 209 Verbundforschungsvorhaben, 34,8 Millionen Euro für 69 einzelbetriebliche Vorhaben und 3,9 Millionen Euro für 24 Prozessinnovationen. Die Förderungen gingen unter anderem in die Branchen Gesundheit/Life Science (37,2 Prozent), Maschinenbau (24,7 Prozent) sowie Energie/Klima (9,9 Prozent).
Informationen zum LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis
Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Unter Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers des Landes werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen ausgezeichnet. Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. Insgesamt sind in diesem Jahr 20 Bewerbungen zum Ludwig-Bölkow-Technologiepreis eingegangen. Für den Technologiepreis steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung.
Der Namensgeber Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war ein gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) entstand.