Glawe: Entwicklung ist auch Konjunkturprogramm für maritime Industrie – Kreuzfahrtschiffbau ist die Champions-League des Spezialschiffbaus
01.03.2019Am 01. März erfolgte die Übernahme der Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund durch Genting Hong Kong Limited (GHK). Die heutigen MV WERFTEN haben in der Hansestadt Rostock ihre dreijährige Bilanz gezogen. „Die MV WERFTEN setzen den von Anfang an eingeschlagenen Weg kontinuierlich fort, um ihre ehrgeizigen Ziele umzusetzen. Die Genting-Gruppe erweist sich als verlässlicher Partner. Es hat sich viel getan an den Werftstandorten. Hierzu zählen vor allem Arbeitsplätze und auch die Auslastung an den Werftstandorten“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag in Rostock.
Konjunkturprogramm für maritime Industrie
In den vergangenen drei Jahren wurden durch die MV WERFTEN unter anderem der Bau und die Ablieferung von vier exklusiven Flusskreuzfahrtschiffen realisiert, das erste Luxus-Expeditionskreuzfahrtschiff der Endeavor Class und das erste Global Class-Kreuzfahrtschiff auf Kiel gelegt. Darüber hinaus erfolgte der Start der Kabinenproduktion der MV WERFTEN Fertigmodule GmbH, die Errichtung einer neuen Schiffbauhalle sowie die Inbetriebnahme der neuen innovativen Laser-Hybrid-Paneellinie. „Der Personalbestand ist auf fast 3.000 Mitarbeiter angewachsen. Die MV WERFTEN setzen durch die Abarbeitung ihrer Aufträge auch ein Konjunkturprogramm für maritime Industrie in unserem Land aktiv um. Hiervon profitieren auch Zulieferer“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich. Ende 2018 waren auf den MV WERFTEN über 2.500 Mitarbeiter sowie 249 Auszubildende und Dualstudenten beschäftigt.
Im Rahmen des Innovationsförderprogrammes des Bundes und der Küstenländer „Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze“ (Förderung: zwei Drittel der Unterstützung trägt der Bund/ein Drittel das Land) wurde die Entwicklung von Schiffsprojekten und der Paneel- und T-Träger Fertigungslinie mit rund 33,4 Millionen Euro, davon rd. 11,1 Millionen Euro Landesmittel, unterstützt
Aufschwung in der maritimen Industrie – Auftragsbücher gut gefüllt
Wirtschaftsminister Glawe ging in Rostock auch auf die maritime Entwicklung der Branche insgesamt ein. „Die maritime Industrie ist ordentlich in Bewegung. Bei uns im Land sind die Werften mit die größten Arbeitgeber. Die zahlreichen Dienstleister rund um den Schiffbau tragen dazu bei, dass die maritime Branche im Land weiter vorankommt. Es geht aufwärts. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt“, so Glawe. Auf den hiesigen sechs Großwerften (MV WERFTEN mit Standorten in Rostock, Wismar und Stralsund, Peene-Werft in Wolgast, Neptun Werft sowie Tamsen Maritim, beide in Rostock) sind gegenwärtig rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. „Es sind rund 1.500 hochwertige Industriearbeitsplätze mehr als vor zwei Jahren hinzugekommen. Neben den MV WERFTEN wird auch bei der Neptun Werft in Rostock in den Bau von Maschinenraum-Modulen für Flusskreuzfahrtschiffe ordentlich investiert. Der Kreuzfahrtschiffbau ist die Champions-League des Spezialschiffbaus“, sagte Glawe. Von den Gesamtbeschäftigten auf den Werften sind etwa rund 90 Prozent im Kreuzfahrtschiffbau tätig. Der Auftragsbestand in diesem Segment beträgt gegenwärtig rd. 3,6 Milliarden Euro. Die Peene Werft in Wolgast ist gegenwärtig vom Exportstopp der Bundesregierung nach Saudi-Arabien betroffen.
Maritime Wirtschaft im Überblick
In Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) mit knapp 300 Unternehmen und insgesamt ca. 11.500 Beschäftigten ein industrieller Kern. Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 6.500 Mitarbeitern. Hinzu kommen maritime Zulieferer und Dienstleister, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren, mit etwa 140 Unternehmen und ca. 5.000 hochwertigen Arbeitsplätzen. „Die Unternehmen haben sich zu wichtigen Arbeitgebern im verarbeitenden Gewerbe entwickelt. Das sichert und schafft Jobs in der beschäftigungsintensiven Branche“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.