Werben für die heimische Gesundheitswirtschaft in Portugal

Glawe: Deutliches Potential in den wirtschaftlichen Beziehungen – Zusammenarbeit intensivieren

17.04.2018

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe ist am Dienstag mit einer 14-köpfigen Delegation nach Portugal in die Region Coimbra gestartet. An der viertägigen Reise nehmen verschiedene Vertreter aus dem Bereich der Gesundheitswirtschaft teil. „Wir wollen insbesondere für die heimische Gesundheitswirtschaft vor Ort werben. Es geht darum, die Zusammenarbeit zu vertiefen und durch mögliche gemeinsame Projekte zu verstetigen. Wir sind noch in den Anfängen. Deshalb werden wir uns vor Ort mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik treffen. Neben vielen Gesprächen werden auch deutsch-portugiesische Workshops durchgeführt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Organisiert wurde die Reise federführend von der BioCon Valley® GmbH in Rostock.

 

Treffen mit portugiesischem Gesundheitsminister geplant

Vor Ort steht unter anderem ein Gespräch mit dem portugiesischen Gesundheitsminister Adalberto Campos Fernandes sowie mit der portugiesischen Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Ana Teresa Lehmann auf dem Programm. Begleitet und unterstützt wird die Delegation von der portugiesischen Regionalen Koordinierungs- und Entwicklungsbehörde Centro Coimbra (CCDRC) und der CentroPT Health Alliance (portugiesischer Dienstleister im Bereich der Gesundheitswirtschaft). „Wir wollen Kooperationen ausloten und weiter voran bringen“, sagte Glawe.

 

Eröffnung der Regionalkonferenz WORLD HEALTH SUMMIT

Die Delegation wird ebenso an der Eröffnung der Regionalkonferenz WORLD HEALTH SUMMIT teilnehmen. Diese weltweit stattfindenden Regionalkonferenzen dienen der Vorbereitung des jährlich im Herbst in Berlin tagenden Weltgesundheitsgipfels, WORLD HEALTH SUMMIT. Die internationale Konferenz findet zu Themen der globalen Gesundheitsversorgung statt. Darüber hinaus informiert sich die Delegation über das Innovationszentrum „Instituto Pedro Nunes“ (IPN). Es gilt als Schnittstelle zwischen der Universität Coimbra und der Wirtschaft. Das Zentrum verfügt über eine eigene technologische Infrastruktur - sechs Laboratorien - sowie über ein Netzwerk von Forschern. Geplant ist zudem ein Besuch im Biotechnologiepark „Biocant“. Beim Innovationszentrum und beim Biopark werden deutsch-portugiesische Workshops zur Gesundheitswirtschaft durchgeführt. „Wichtige Themen sind für uns die Gebiete Diabetes, Telemedizin, Gesundes Altern sowie die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

 

Herausforderungen der Gesundheitswirtschaft in Portugal

„Portugal hat in einigen Bereichen ähnliche Herausforderungen wie Mecklenburg-Vorpommern anzugehen. Diese liegen insbesondere in der demografischen Entwicklung und den hieraus erwachsenden Folgen für die Versorgung der Bevölkerung, die Pflege der alten Menschen und die Behandlung von chronischen Erkrankungen, wie Diabetes und Herzinsuffizienz“, sagte Glawe. In Portugal sind Teile des Landesinneren dünn besiedelt. „Um die Versorgung auf Dauer in allen Teilen zu sichern, müssen Ansätze genutzt werden, die uns in die Lage versetzen, vorhandene Ressourcen besser zu nutzen. Dazu gehören insbesondere Delegationsmodelle und die Telemedizin“, erläuterte Gesundheitsminister Glawe weiter.

 

Zusammenarbeit Mecklenburg-Vorpommern mit Portugal

Portugal war in 2015 Partnerland der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock-Warnemünde. Unter der Leitung des ehemaligen portugiesischen Gesundheitsministers Macedo war hierzu eine 30-köpfige Delegation, darunter 15 Vertreter von Kliniken und Unternehmen, in M-V zu Gast. Im Ergebnis wurde eine Kooperations-Absichtserklärung zwischen der Regionalen Koordinierungs- und Entwicklungsbehörde Centro Coimbra und der BioCon Valley® GmbH zur künftigen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Gesundheitswirtschaft unterzeichnet. Seitdem finden regelmäßige Arbeitstreffen zwischen der BioCon Valley® GmbH und der Koordinierungs- und Entwicklungsbehörde der Region Coimbra statt, u. a. in Berlin anlässlich des WORLD HEALTH SUMMIT 2017.

 

Import und Export von Waren zwischen Portugal und M-V

Im Zeitraum Januar bis November 2017 wurden Waren im Wert von 97 Millionen Euro aus Mecklenburg-Vorpommern nach Portugal exportiert. Die wichtigsten Exportgüter waren Fahrgestelle, Karosserien, Motoren, Teile und Zubehör für Kraftfahrzeuge, Eisen-, Blech- und Metallwaren und Weizen. Im Zeitraum Januar bis November 2017 wurden Waren im Wert von 15 Millionen Euro aus Portugal nach Mecklenburg-Vorpommern importiert. Die wichtigsten Importgüter waren Textilerzeugnisse, keramische Erzeugnisse und Eisen-, Blech- und Metallwaren. „Die Handelsbeziehungen sind noch auf einem eher geringen Niveau. Wir haben noch deutliches Potential in den wirtschaftlichen Beziehungen zueinander“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.