Glawe: Arbeitslosenzahl in Vorpommern halbiert – Rahmenbedingungen weiter verbessern – Digitalisierung ist Chance für heimische Wirtschaft – Unterstützungsmöglichkeiten nutzen
22.06.2018Wirtschaftsminister Glawe hat das diesjährige Torgelower Wirtschaftssymposium (Landkreis Vorpommern-Greifswald) besucht. Dabei ging der Minister auf den Arbeitsmarkt in Vorpommern ein. „Von der günstigen Entwicklung auf dem gesamten Arbeitsmarkt im Land profitiert auch Vorpommern. Der Abbau der Arbeitslosigkeit geht in unserem östlichen Landesteil gut voran. Wir brauchen vor allem auch im stärker vom Tourismus geprägten Vorpommern mehr saisonverlängernde und saisonunabhängige Beschäftigungsangebote. Die Ansiedlung von mehr Industrie sorgt perspektivisch für mehr dauerhafte Beschäftigung - daran arbeiten wir weiter“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort. „Diese positiven Entwicklungen sind das Ergebnis der Anstrengungen der Unternehmen und deren Beschäftigten im Land. Dafür danke ich Ihnen sehr. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, Menschen dabei zu unterstütze, in Arbeit zu kommen. Jede Neuansiedlung oder Erweiterung trägt dazu bei.“
Deutliche Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt – nachhaltige Perspektiven für Langzeitarbeitslose aufzeigen
Waren in Vorpommern (Landkreise Vorpommer-Rügen und Landkreis Vorpommern-Greifswald) im Mai 2008 noch 39.600 Menschen arbeitslos, hat sich die Zahl in den vergangenen 10 Jahren auf rund 20.300 Menschen im Mai 2018 nahezu halbiert. „Auch die Arbeitslosenquote ist gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Vorpommern legt weiter zu“, so Glawe weiter. „Wir werden unsere Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik konsequent weiter auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft ausrichten. Das schafft mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt.“
Im Mai 2014 lag die Arbeitslosenquote bei 12,4 Prozent – heute bei 8,9 Prozent (Mai 2018). Im September 2014 waren 152.100 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Heute sind es 158.500 Beschäftigte. „Die Beschäftigungszuwächse erfolgen im Land vor allem im Bereich der Gesundheitswirtschaft, im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und auch im Dienstleistungsbereich. Wichtig ist es, langfristige und nachhaltige Arbeitsmarktperspektiven für Langzeitarbeitslose auf dem ersten Arbeitsmarkt zu schaffen“, erläuterte Glawe. Als Möglichkeit der Unterstützung nannte er unter anderem die Bürgerarbeit (Förderung von Arbeitsplätzen insbesondere für Langzeitarbeitslose). Wichtig sei auch die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt durch die Hilfe von Joblotsen.
Gewerbliche Investitionen – 62 Anträge gestellt
Aktuell liegen für weitere 62 gewerbliche Investitionsvorhaben in Vorpommern (Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald) Anträge mit einem geplanten Investitionsvolumen in Höhe von rund 190 Millionen Euro vor (aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur – GRW). „Viele Firmen erweitern ihre Kapazitäten vor allem im verarbeitenden Gewerbe. Für diese Anträge werden derzeit die Fördervoraussetzungen geprüft. Sollten sie alle realisiert werden, würden weitere 429 neue Arbeitsplätze entstehen und 717 Jobs gesichert“, sagte Glawe
Ausbau der Infrastruktur in Vorpommern
Auch die Entwicklung der Infrastruktur geht weiter voran. In den vergangenen Jahren sind bereits eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen in der Stadt Torgelow und in Vorpommern mit Hilfe des Einsatzes von Infrastrukturfördermitteln umgesetzt worden. Als Beispiele nannte der Minister die Erschließung des Industrie- und Gewerbegebietes Borkenstraße in Torgelow; die Berufliche Schule des Landkreises Vorpommern-Greifswald in Torgelow einschl. des Um- und Ausbaus des Internates, der Bau des Zentrums für Life Science und Plasmatechnologie in Greifswald sowie der Ausbau von verschiedenen Abschnitten beim Usedom-Rundweg sowie der Ausbau des Usedomer-See-Zentrums in der Stadt Usedom.
Digitalisierung ist Chance für heimische Wirtschaft
Ein weiteres Thema war die Digitalisierung. „Die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern stehen hier vor besonderen Herausforderungen. Im Unterschied zu Großunternehmen müssen sie mit begrenzten finanziellen Mitteln und personellen Ressourcen für Innovationen umgehen und verfügen oftmals über keine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Kleine und mittlere Unternehmen haben gegenüber Großunternehmen aber auch spezifische Potenziale und Stärken. Sie können von einer überdurchschnittlichen hohen Identifikation der Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Führungskräften profitieren. Sie sind aufgrund kurzer Informations- und Kommunikationswege sehr flexibel und können deutlich schneller reagieren als Großunternehmen“, so Glawe.
Unterstützungsmöglichkeiten der Digitalisierung nutzen
Minister Glawe machte deutlich, dass die Digitalisierung eine Chance für die heimische Wirtschaft insgesamt ist: „Wichtig ist es, den Unternehmen und ihren Beschäftigten bei der Bewältigung ihrer Aufgaben im Rahmen der Digitalisierung zu helfen. Um Unternehmen und die Qualifizierung von Arbeitnehmern zu unterstützen, sollen eine Reihe von Förderprogrammen geöffnet werden. Hierzu zählen die Qualifizierungsrichtlinie, die Einstellungsrichtlinie und die Förderung von Prozessinnovationen. Mit der Schaffung eines Kompetenzzentrums ´Digitalisierung in der Arbeitswelt MV´ wird eine zentrale Anlaufstelle für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie deren Interessensvertreter gefördert. Das Kompetenzzentrum soll die Informationen zu den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Arbeit bündeln und weitergeben, übergreifend die neuen rechtlichen Herausforderungen aufbereiten und vermitteln, über vorhandene Unterstützungsangebote informieren und auch eigene Schulungen in Betrieben anbieten“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.