Rekord: 281 Jungmeister des Handwerks in Ostmecklenburg-Vorpommern erfolgreich qualifiziert

Rudolph: Handwerk sichert unserem Land Wohlstand und bietet engagierten, wissenshungrigen Menschen attraktive Berufschancen – Generationenwechsel in den Betrieben müssen dringend gemeistert werden

09.11.2018

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat am Freitag Absolventen der Meisterausbildung sowie verdienstvolle Handwerker der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern in Greifswald ausgezeichnet. „Das ist ein Rekord – insgesamt 281 Jungmeister haben im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern ihre Abschlussprüfung erfolgreich absolviert. Diese Entwicklung macht uns Mut. Unser Handwerk im Land ist ein prosperierender Wirtschaftszweig, der engagierten, wissenshungrigen Menschen attraktive Berufschancen bietet. Jetzt müssen wir darauf hinarbeiten, dass aus den Meistern viele Unternehmensgründer und Betriebsübernehmer werden, um den aktuell massiven Generationenwechsel im Handwerk erfolgreich zu bewältigen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

 

Wirtschaftsministerium unterstützt Unternehmensübergaben im Handwerk

Bis 2025 erwarten allein die Industrie- und Handelskammern für Mecklenburg-Vorpommern etwa 10.000 Unternehmen, die aus Altersgründen zur Übergabe anstehen. „Der komplexe Bereich der Unternehmensübergabe stellt manchen Unternehmer vor große Hürden. Um Arbeitsplätze und Fachkompetenz zu erhalten, dürfen wir die Betriebe in diesen existentiellen Situationen nicht allein lassen. Deshalb unterstützen wir Meister, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, beispielsweise über die Übernahme eines bestehenden, gut eingeführten Unternehmens“, hob Rudolph hervor.

Unter der Trägerschaft der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern hat das Wirtschaftsministerium das Projekt „Nachfolgezentrale MV“ gestartet, um beim Handwerk und dem Mittelstand für die Nachfolgeproblematik zu sensibilisieren und praxisnahe Hilfen für den Nachfolgeprozess zu bieten. Die Bürgschaftsbank unterstützt bei der Suche nach einem Nachfolger, legt die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Unternehmensübergabe dar, moderiert Gespräche, hilft bei der Erstellung eines Übergabefahrplanes, stellt ein umfangreiches Beratungsangebot zur Verfügung, ermittelt den Qualifizierungsbedarf des Übernehmers und berät unter Hinzuziehung von Spezialisten zu vertiefenden Fragen. Das Wirtschaftsministerium fördert das Projekt in Höhe von bis zu 500.000 Euro aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF). Zudem beteiligen sich die drei Industrie- und Handelskammern sowie die Bürgschaftsbank finanziell an dem Projekt, die Handwerkskammern unterstützen ideell. 

Als weiteren Anreiz erhalten Handwerksmeister, die erstmals eine Existenz gründen und dabei einen bestehenden Betrieb übernehmen, eine einmalige, nicht rückzahlbare Zuwendung in Höhe von 7.500 Euro – die „Meisterprämie“. 186 Jungunternehmer haben die Förderung seit 2011 genutzt. „Die Meisterprämie ist ein Zuschuss, um die ersten Schritte in die Selbständigkeit zu erleichtern“, sagte Rudolph. 

 

Meisterbrief steht für Spitzenqualifikation – Absolventen sind Fachkräfte, die für mehr Wohlstand in Mecklenburg-Vorpommern hart arbeiten und unverzichtbar sind 

Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern haben in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 281 Handwerker in zwölf Berufen ihre Meisterausbildung abgeschlossen, unter anderem in den Gewerken Kraftfahrzeugtechniker (97 Absolventen), Elektrotechniker (37) und Metallbauer (31). Darunter waren 23 Meisterinnen (21 Friseurinnen, eine Maler- und Lackiererin sowie eine Tischlerin). „Der Meisterbrief ist eine Spitzenqualifikation. Er steht für hochwertige Qualität im Handwerk, wirtschaftliche Solidität und engagierte Ausbildung. Absolventen sind Fachkräfte, die für mehr Wohlstand in Mecklenburg-Vorpommern hart arbeiten und unverzichtbar sind. Mit den Absolventen gewinnen wir Fachkräfte, die den Wirtschaftszweig Handwerk weiter voranbringen werden“, sagte Rudolph abschließend.  

 

Ehrung für verdienstvolle Handwerker

Neben den Jungmeistern wurden auch verdienstvolle Handwerker geehrt. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph überreichte den Jungmeister-Preis der INTER-Versicherung an Elektrotechnikmeister Reiko Stargardt aus Prenzlau, der als bester Absolvent seine Prüfung ablegte. Die Ehrennadel in Gold für besonderes Engagement im Handwerk erhielt die Diplom-Agraringenieurin Petra Behrens, Geschäftsführerin und Inhaberin der Medow-Bau und Vertriebs-GmbH (Landkreis Vorpommern-Greifswald). Mit der Ehrennadel in Silber wurden ausgezeichnet: Elektrotechnikermeister Michael Bruhn, VE-Meister Landtechnik Eberhard Mahnke, Ingenieur SHK-Handwerk Jürgen Nehls, Maler- und Lackierermeister Roberto Nehring, Zahntechnik-Meisterin Irmgard Rautenberg und der Elektrotechnikermeister Erhard Schöpf.

 

Informationen zum Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern

In den 12.390 Betrieben der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern arbeiten rund 62.520 Beschäftigte. Etwa 3.200 Jugendliche durchlaufen derzeit eine handwerkliche Ausbildung. In ganz Mecklenburg-Vorpommern sind bei den Handwerkskammern derzeit über 20.200 Betriebe  verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und 5.061 Lehrlinge. Es wird ein jährlicher Umsatz in Höhe von 9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.