Glawe: Weiche Standortfaktoren bei Investorenwerbung stärker betonen – Branchenkonferenz ist beste Werbung für unser Land
25.05.2018Wirtschaftsminister Harry Glawe hat den Vorstandsvorsitzenden Simon Michel (rechts) von der Schweizer Ypsomed-Gruppe im Rahmen der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft zum neuen Wirtschaftsbotschafter für Mecklenburg-Vorpommern ernannt (Foto: WM)
Wirtschaftsminister Harry Glawe hat im Rahmen der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock-Warnemünde den Vorstandsvorsitzenden der Schweizer Ypsomed-Gruppe, Simon Michel, zum neuen Wirtschaftsbotschafter ernannt. „Das Unternehmen ist über die Jahre gewachsen. Jetzt wird in Schwerin ein weiterer Standort mit wachsenden Produktionskapazitäten ausgebaut. Innovative Produkte von Ypsomed werden künftig bei uns im Land entwickelt. Mit der Neuansiedlung werden zunächst 119 Arbeitsplätze geschaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Harry Glawe vor Ort. Die Schweiz ist in diesem Jahr Partnerland der Branchenkonferenz. Im Industriepark Schwerin sollen künftig Bauteile für Pens, Autoinjektoren und Pumpensysteme entstehen. In der ersten Jahreshälfte 2019 wird die Produktion aufgenommen. Die Ypsomed AG hat ihren Sitz in Burgdorf in der Schweiz.
Stärker für den Wirtschaftsstandort werben – weiche Standortfaktoren stärker betonen
Glawe dankte Simon Michel für sein Engagement in Mecklenburg-Vorpommern. „Sie haben viele wertvolle unternehmerische Erfahrungen gesammelt, über die Sie glaubwürdig berichten können. Wichtig ist, dass wir gemeinsam noch stärker für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern werben. Auch die Wirtschaftsbotschafter sind genau die richtige Adresse hierfür“, forderte Glawe. Er machte deutlich, dass auch die weichen Standortfaktoren bei der Investorensuche noch stärker betont werden müssen. „Von Bedeutung sind neben einer gut ausgebauten Infrastruktur auch Kindertagesstätten oder Schulen. Ebenso ist ein attraktives Wohnumfeld und Freizeitangebot wichtig. Wer bei uns investiert, braucht auch motivierte Mitarbeiter, die sich hier im `Land zum Leben und Arbeiten´ wohlfühlen“, so Glawe weiter.
Schweiz ist Partnerland der Branchenkonferenz – 1.500 Arbeitsplätze durch Schweizer Ansiedlungen
Für Mecklenburg-Vorpommern ist vor allem auch das deutschsprachige Ausland von Interesse. „Mit der Schweiz haben wir ein Partnerland auf der Branchenkonferenz, mit dem wir besonders eng wirtschaftlich zusammenarbeiten. Über 1.500 Arbeitsplätze sind im Land durch Schweizer Projekte und Ansiedlungen entstanden“, so Glawe. Allein am Standort Warnemünde arbeiten mehr als 250 Mitarbeiter in den Bereichen Entwicklung und Produktion von Stents. Im Verbund arbeitet die Firma Cortronik mit dem weltweit führenden Schweizer Medizintechnikunternehmen Biotronik AG zusammen.
Abschluss der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft
Wirtschaftsminister Glawe hat zum Ende der zweitägigen 14. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft eine positive Bilanz gezogen. „Die Konferenz ist ein Erfolgsmodell und beste Werbung für unser Land. Wir haben uns als hervorragender Gastgeber vor einem internationalen Publikum präsentiert. Die Konferenz strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus. „Die Gesundheitswirtschaft entwickelt sich hervorragend. Mehr Wachstum, mehr Wertschöpfung und mehr Beschäftigung zeichnen die Branche insgesamt aus. Die Gesundheitswirtschaft ist ein vielfältiger Markt der Möglichkeiten. Unsere heimische Wirtschaft muss diesen Zukunftsmarkt noch stärker nutzen“, sagte Glawe. „Jeder fünfte Erwerbstätige (20 Prozent) arbeitet in dieser Branche – damit ist Mecklenburg-Vorpommern Spitzenreiter in Deutschland. In keinem anderen Bundesland gibt es einen derart hohen Beschäftigtenanteil.“
Die Bruttowertschöpfung der Gesundheitswirtschaft in M-V ist in den vergangenen 10 Jahren jährlich um 5,2 Prozent gewachsen. Das Branchenwachstum lag damit um 2,8 Prozentpunkte über dem Wachstum der Gesamtwirtschaft. Mittlerweile sind circa 150.000 Menschen in der Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigt. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Durchschnitt um jährlich 2,1 Prozent. Die Zahlen sind vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung 2018 erhoben worden.
Rund 700 Branchenexperten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben an der zweitägigen Veranstaltung in Rostock-Warnemünde teilgenommen. Die Gäste kamen unter anderem neben Deutschland aus der Schweiz, Finnland, Südkorea, Dänemark und Estland. Die Gesamtorganisation für die 14. Branchenkonferenz hat die BioCon Valley GmbH.
Wirtschaftsbotschafter MV
Für die im Jahr 2009 vom Wirtschaftsministerium gestartete Initiative „Wirtschaftsbotschafter MV“ engagieren sich mit dem neu ernannten Botschafter über 60 Persönlichkeiten. Sie richtet sich vor allem an Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, die aus Überzeugung für die Region werben. Ziel des Wirtschaftsnetzwerkes ist es, über persönliche Kontakte zu Entscheidern in der nationalen und internationalen Wirtschaft weitere Ansiedlungen für Mecklenburg-Vorpommern zu erschließen und damit zur langfristigen Stärkung der hiesigen Wirtschaft beizutragen. Auch die Ansiedlungsgespräche z. B. mit Nestlé sind durch Wirtschaftsbotschafter begleitet worden.
Über die Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Die Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (Schwerin) ist die Wirtschaftsfördergesellschaft für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Als „One-Stop-Agency” ist sie Partner für alle Unternehmen, die nach Mecklenburg-Vorpommern expandieren wollen. Sie unterstützt und berät ausländische Investoren über Investitionsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei bieten Experten umfassende Projektmanagement- und Support-Services von der Standortanalyse bis zur Realisierung der Investition an.