Landesregierung will Digitalisierung der Wirtschaft voranbringen

20.03.2018

Die Landesregierung sieht in der Digitalisierung eine wirtschaftliche Chance für Mecklenburg-Vorpommern. Sie will die Unternehmen und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Land auf dem Weg ins digitale Zeitalter unterstützen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Christian Pegel und der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe stellten heute gemeinsam mit dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern Dr. Wolfgang Blank die „Initiative der Landesregierung M-V zur Digitalisierung in der Wirtschaft“ vor.

„Wir in Mecklenburg-Vorpommern gehen diese Aufgabe gemeinsam an“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Vorstellung der Initiative auf der Landespressekonferenz. „Das Ziel ist klar: Wir wollen die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Weg in die Digitalisierung begleiten, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Es geht uns um wirtschaftliches Wachstum und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Vorstellung auf der Landespressekonferenz.

Dazu will die Landesregierung auf vier Feldern ansetzen. Sie will Existenzgründungen in der digitalen Wirtschaft fördern. „Es ist nicht einzusehen, warum sich junge innovative Unternehmen nur in Berlin, Hamburg oder München ansiedeln sollten. Sie sollen auch in Rostock und Greifswald beste Bedingungen vorfinden“, sagte Schwesig.

Schon bestehende Unternehmen sollen bei der Erschließung digitaler Geschäftsfelder und Geschäftsprozesse unterstützt werden. Gefördert werden soll auch die Qualifizierung und Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Schließlich sollen Forschung und Entwicklung im digitalen Bereich gestärkt werden.

Konkret sollen in den kommenden Monaten in den Universitätsstädten Rostock und Greifswald „digitale Innovationszentren“ aufgebaut werden. In diesen Zentren sollen Gründerinnen und Gründer und Startups mit digitalen Geschäftsideen beste Bedingungen vorfinden, um ihre Ideen umzusetzen. Zugleich sollen die Zentren Raum für den Austausch zwischen der Gründer- und Startup-Szene und etablierten Unternehmen schaffen. „Mit den digitalen Innovationszentren schaffen wir neue Impulse der Innovationspolitik. Sie werden junges Unternehmertum und die in unserem Land fest verankerten kleinst-, klein- und mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer gleichermaßen erreichen. Dafür gilt es, jetzt intensiv für dieses Vorhaben zu werben. Im Interesse unseres ganzen Landes ist es wichtig, dass nicht nur Einzelne von den Chancen der Digitalisierung profitieren. Und dass wir die Möglichkeiten, die sich mit dem Breitbandausbau für etwa 1,3 Milliarden Euro in den kommenden drei Jahren überall im Land eröffnen, für vollkommen neue Chancen in der Wirtschaft nutzen“, erklärte Energieminister Christian Pegel.

Um Unternehmen und die Qualifizierung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu unterstützen, soll eine Reihe von Förderprogrammen für die Digitalisierung geöffnet werden. „Die rasant fortschreitende Digitalisierung von Wertschöpfungs- und Marktprozessen stellt die heimische Wirtschaft vor enorme Herausforderungen. Das Wirtschaftsministerium wird die Unternehmen und ihre Beschäftigten bei der Bewältigung ihrer Aufgaben unterstützen. Schließlich betrifft die Digitalisierung fast alle Branchen. Insbesondere wird es darum gehen, bereits vorhandene Förderinstrumente aufzubrechen, um diese einer größeren Anzahl von Unternehmen als bisher zur Verfügung zu stellen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung von Unternehmen und Existenzgründern. Wir setzen auf die Umsetzung von neuen technologischen Innovationen und fördern die Qualifikation der Mitarbeiter“, erklärte Wirtschaftsminister Harry Glawe. Neu sei auch ein Beteiligungsfonds, aus dem kleinste, kleine und mittlere Unternehmen und Existenzgründer künftig auch bei der Umsetzung von innovativen digitalen Geschäftsmodellen unterstützt werden können.

Der Präsident der IHK Neubrandenburg Dr. Wolfgang Blank bewertete die Initiative als positiv. „Die Wirtschaft unterstützt alle Bemühungen, die Digitalisierung im Land voranzubringen. Deshalb begrüßen wir diese Initiative. Die Digitalisierung ist bereits in vollem Gange und wird alle Branchen betreffen, das produzierende Gewerbe genauso wie den Handel. Deshalb ist wichtig, dass möglichst alle Branchen von dieser Initiative profitieren können. Die Förderinstrumente müssen einfach, schlank und leicht verständlich sein und vor allem auch schnell umgesetzt werden.“

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig kündigte an, dass sich die Landesregierung am 14. und 15. Mai auf einer Kabinettsklausur erneut mit dem Thema Digitalisierung befassen wird. Dann soll es auch um die Auswirkungen der Digitalisierung auf andere Felder der Landespolitik gehen. „Bildung, Gesundheit, moderne Verwaltung – nahezu alle Bereiche sind betroffen“, sagte Schwesig.