Glawe: Neues Verfahren soll helfen, Symptome der Betroffenen zu lindern
24.11.2017Das Schweriner Unternehmen DST Diagnostische Systeme & Technologien GmbH forscht derzeit an einem innovativen Testverfahren zur Allergie-Diagnostik. „Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens an einer Allergie. Die Symptome können unterschiedlich auftreten, so dass eine Zuordnung zum Auslöser oftmals schwer ist. Mit der Entwicklung eines neuen Tests hilft die DST Diagnostische Systeme & Technologien GmbH den Betroffenen, gemeinsam mit einer ärztlichen Begleitung schneller zu einer Linderung der Allergie zu kommen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.
Forschung zu Allergie-Schnelltests und erweiterten Laboruntersuchungen
In der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014) des Robert-Koch-Instituts gaben 28,1 Prozent der Erwachsenen an, innerhalb der vergangenen zwölf Monate von einer allergischen Erkrankung betroffen gewesen zu sein (ausgenommen Asthma). Dabei waren Frauen (31,6 Prozent) häufiger betroffen als Männer (24,5 Prozent) und jüngere Erwachsene häufiger als ältere. Bisher decken marktübliche Tests nur eine begrenzte Anzahl von etwa 25 Allergenen ab. Nach dem neuen Ansatz sollen nach Angaben des Schweriner Unternehmens zukünftig bis zu 100 Allergene gleichzeitig getestet werden. Das erhöht die Bandbreite und trägt dazu bei, dass verschiedene Unterproteine eines Allergens untersucht werden können. Am Standort in Schwerin forscht die DST GmbH unter anderem an mehreren Produkten für Schnelltests und Laboruntersuchungen, die die Streuung heutiger Messergebnisse deutlich reduzieren sollen. Der derzeit in der Entwicklung befindliche Ansatz berücksichtigt die Gesamtproteingehalte des allergieauslösenden Organismus sowie einzelne Proteinkomponenten. Ebenfalls in der Entwicklung befindet sich ein Schnelltest für Hasel- und Erdnussallergien. Bereits mit wenigen Tropfen Kapillarblut soll dann direkt in der Arztpraxis bestimmt werden, auf welchen Allergenen beziehungsweise Allergenkomponenten die Unverträglichkeit beruht. Damit wäre eine differenziertere Diagnostik als bisher möglich, die gleichzeitig eine Einschätzung der Schwere der möglichen Allergie zulässt. Beide derzeit in der Entwicklung befindlichen Produkte sollen bis 2019 zur Marktreife gebracht werden. „Um Allergieursachen herauszufinden, sind oftmals umfangreiche Gespräche und Untersuchungen notwendig. Je besser die Auslöser spezifiziert werden können, umso schneller können die entsprechenden Gegenmaßnahmen eingeleitet werden“, sagte Glawe.
Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von 541.880 Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionen auf mehr als 1,1 Millionen Euro. Für die EU-Förderperiode von 2014 bis 2020 stellt das Wirtschaftsministerium 168 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
Weitere Informationen
Die DST GmbH ist ein privat geführtes Unternehmen mit Sitz in Schwerin. Durch das internationale Netzwerk von autorisierten Vertriebspartnern ist das Produkt- und Dienstleistungsportfolio in vielen Teilen der Welt erhältlich. Insgesamt produziert die DST GmbH nach eigenen Angaben mehr als 600 qualitativ hochwertige Allergene und Allergenextrakte (Inhalations-, Lebensmittel-, Umwelt- und Haupt- bzw. rekombinante Allergene). Das Forschungs- und Entwicklungsteam ist dabei auf die Entwicklung von innovativen Immundiagnostika verschiedenster Anforderungen spezialisiert.