MV WERFTEN übergibt erstes Neubauprojekt – Flusskreuzfahrtschiff „Crystal Bach“ kann in See stechen

Glawe: Wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung der Werftenstandorte in Mecklenburg-Vorpommern

03.08.2017

Premiere in Wismar: Am Donnerstag ist das erste von insgesamt vier geplanten Flusskreuzfahrtschiffen – die „Crystal Bach“ – an die Reederei Crystal River Cruises offiziell von der MV WERFTEN übergeben worden. Das zweite Schiff soll im September, die beiden anderen im Jahr 2018 fertiggestellt sein. „Das erste abgeschlossene Neubauprojekt aus Wismar ist ein wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung unserer Werftenstandorte. Für den Schiffbau und die gesamte maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern entwickeln sich Perspektiven für weiteres Wachstum. Das sichert und schafft Arbeitsplätze in der maritimen Wirtschaft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

 

Heimische Zuliefererindustrie in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit MV WERFTEN

Nach Angaben der MV WERFTEN sind die Flusskreuzfahrtschiffe 135 Meter lang, über 11 Meter breit und speziell für den europäischen Flussreisemarkt in einem exklusiven Marktsegment konzipiert. Bis zu 106 Passagiere finden in 55 bis zu 70,5 Quadratmeter großen Balkonsuiten Platz. Nach ihrer Fertigstellung sollen die Schiffe unter anderem für Touren auf dem Rhein, dem Main, der Donau und der Mosel eingesetzt werden.

Das vorgesehene Bauprogramm des Unternehmens umfasst insgesamt neun Schiffe für die nächsten fünf Jahre: Neben vier Flusskreuzfahrtschiffen werden drei „Endeavor Class“-Megayachten für Crystal Yacht Expedition Cruises sowie zwei Kreuzfahrtschiffe der „Global Class“ für Star Cruises auf den drei Werftstandorten Wismar, Rostock und Stralsund der Gruppe gebaut. „Unmittelbar mit der positiven Entwicklung der MV WERFTEN ist die heimische Zuliefererindustrie verbunden. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit kann das geplante Bauprogramm in hoher Qualität realisiert werden. Davon profitieren beide Seiten“, sagte Glawe.

Rund 70 Prozent der Wertschöpfung beim Bau von Kreuzfahrtschiffen entfällt nach Angaben der Werft auf Zulieferer und Dienstleister. In Mecklenburg-Vorpommern umfassen die maritimen Zulieferer und Dienstleister etwa 140 Unternehmen mit rund 5.000 Arbeitsplätzen.

 

Qualifizierungsoffensive soll maritime Wirtschaft und das verarbeitende Gewerbe unterstützen

„Das Wissen und der langjährige Erfahrungsschatz der Mitarbeiter tragen erheblich dazu bei, die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und den Fortbestand eines Unternehmens zu sichern. Um sich den neuen Herausforderungen zu stellen, ist bedarfsgerechte Weiterbildung nötig. Genau dort setzen wir an und haben ein Förderprogramm für die Qualifizierung und Fortbildung von Mitarbeitern aufgelegt, das nach dem Sommer in Kraft treten soll“, sagte Glawe.

Beibehalten wird die schon jetzt geltende Förderung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) für Beschäftigte mit den sogenannten Bildungsschecks für branchenübergreifende und -spezifische Fortbildungen. Zukünftig können Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes aber darüber hinaus eine Förderung für unternehmensspezifische Projekte erhalten, die zur Kompetenzfeststellung der Mitarbeiter, zur Analyse des Qualifizierungsbedarfs auf den Arbeitsplätzen der Beschäftigten im Unternehmen sowie zur beruflichen Qualifizierung der Mitarbeiter dienen. Damit können erstmalig Qualifizierungsprojekte von Unternehmen mit bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten (bis zu 100.000 Euro Förderhöhe je Projekt) direkt unterstützt werden.

 

Maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern nimmt die maritime Industrie mit den Bereichen Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik mit knapp 300 Unternehmen und insgesamt rund 10.000 Beschäftigten sowie einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro eine Schlüsselstellung ein. Zum Schiffs- und Bootsbau im Land zählen rund 160 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern. In den sechs größeren Unternehmen, den MV WERFTEN an den Standorten Wismar, Rostock-Warnemünde sowie Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Maritim in Rostock, sind gegenwärtig rund 2.200 Mitarbeiter und etwa 180 Auszubildende beschäftigt.