Glawe: Messe ist der internationale Marktplatz und Konsumbarometer – Wassertourismus ist ein dynamischer Wachstumsmarkt – weitere Investitionen nötig
18.01.2017Mecklenburg-Vorpommern ist mit 32 Ausstellern auf der internationalen Messe „boot Düsseldorf“ vor Ort vertreten. „Die Messe ist der internationale Marktplatz und auch das Konsumbarometer für Firmen der maritimen Branche. Deshalb ist es gut, dass heimische Unternehmen mit ihrer Angebotsvielfalt überregional für ihre Produkte und Dienstleistungen vor Ort werben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Schwerin. Vor Ort sind unter anderem Unternehmen, regionale Tourismusverbände und der Marinaverbund Ostsee in verschiedenen Hallen.
Schwerpunkt Mecklenburgische Seenplatte
Ein Schwerpunkt auf der Messe ist die Mecklenburgische Seenplatte mit weit über 1.000 Binnenseen sowie Flüssen und Kanälen in der größten zusammenhängenden Wassertourismusdestination Mitteldeutschlands und der Müritz, dem größten Binnensee Deutschlands. „Mehr als 400.000 Übernachtungen fanden im vergangenen Jahr auf Charterbooten statt. Das sind ca. 10 Prozent aller Gäste-Übernachtungen an der Mecklenburgischen Seenplatte“, sagte Glawe. Von Januar bis Oktober sind die Gästezahlen und Ankünfte in der Tourismusregion Mecklenburgische Seenplatte im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Nach Angaben des Statistischen Amtes wurden im Zeitraum Januar bis Oktober 2016 rund 1,16 Millionen Ankünfte (-0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und rund 4,02 Millionen Übernachtungen (+0,2 Prozent) generiert.
Wassertourismus ist ein dynamischer Wachstumsmarkt
„Der Wassertourismus ist ein dynamischer Wachstumsmarkt innerhalb der touristischen Entwicklung in unserem Land. Die Ostsee, die Binnenseen und Flüsse ziehen jedes Jahr erneut Millionen Gäste für einen Urlaub nach Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch: Die wunderbare Natur allein reicht nicht. Um im Wettbewerb mithalten zu können, muss weiter in die Infrastruktur investiert werden. Erst der Mix aus unberührter Natur, wetterunabhängigen Freizeitangeboten und abwechslungsreichen Übernachtungsmöglichkeiten macht unser Land unverwechselbar“, so Glawe. Jährlich besuchen etwa 150.000 Wassersportler das Land. Rund 1.400 Wassertourismusunternehmen mit über 7.100 Arbeitsplätzen erwirtschaften einen jährlichen Umsatz in Höhe von rund 474 Millionen Euro; das entspricht rund zehn Prozent des Tourismusumsatzes in Mecklenburg-Vorpommern.
Wassertouristische Infrastrukturmaßnahmen
Insgesamt hat das Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern von 1990 bis heute 354 wassertouristische Infrastrukturmaßnahmen (zum Beispiel Wasserwanderrastplätze, Strandpromenaden, Schiffsanleger, Seebrücken, Badestellen, Anlegestellen, Rettungstürme und barrierefreie Strandabgänge) gefördert. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 573 Millionen Euro, die Unterstützung vom Wirtschaftsministerium betrug rund 408 Millionen Euro.
Investitionen in die gewerbliche Förderung
Das Wirtschaftsministerium hat von 1990 bis heute 150 maritime gewerbliche Fördermaßnahmen unterstützt. Hierzu zählen Sportboothäfen/Marinas, Steganlagen in Sportboothäfen, Bootsverleihstationen, Segelschulen und Badestellen. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf über 252 Millionen Euro, die Unterstützung vom Wirtschaftsministerium betrug rund 91 Millionen Euro. „Gewerbliche Investitionen in Einrichtungen des Wassertourismus stärken die landseitige touristische Nachfrage und die wirtschaftliche Bedeutung einer Region“, sagte Tourismusminister Harry Glawe.
Wassertourismuskonzept und Bundesprogramm Blaues Band in der Diskussion
Das „Wassertourismuskonzept“ des Bundes und das „Bundesprogramm Blaues Band Deutschland“ werden ebenso auf der boot diskutiert. Hierzu wird der Landestourismusverband eine Veranstaltung durchführen. „Die derzeitigen Entwicklungen und Bestrebungen auf Bundesebene, verschiedene Bundeswasserstraßen verändert zu bewerten und als Freizeitwasserstraßen oder Naturgewässer zu klassifizieren, lassen unvorhersehbare Folgen für den Tourismus, den Wassersport und die Entwicklung im ländlichen Raum befürchten“, so Wirtschafts- und Tourismusminister Glawe. Daher setzen sich im Besonderen Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt gemeinsam, ressort- und länderübergreifend für die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Netzes für den Wassersport, den Wassertourismus und die Freizeitschifffahrt ein. Beim Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ geht es darum, dass Deutschlands Wasserstraßen wieder naturnaher werden sollen. Die Renaturierung von Flüssen und Auen schafft Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt der Gewässerlandschaften und setzt neue Akzente für Freizeit und Erholung (http://www.blaues-band.bund.de/).
Die „boot Düsseldorf“ beginnt am Sonnabend (21. Januar) und endet eine Woche später am Sonntag (29. Januar).