Glawe: Zentrale Anlaufstelle für Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte und weitere Gesundheitsberufler aus dem Ausland – Gesundheitswesen in Mecklenburg-Vorpommern profitiert
24.03.2017Wirtschaftsminister Harry Glawe hat am Freitag (24.03.) in Greifswald einen Zuwendungsbescheid an die „Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung e.V.“ (genres e.V.) übergeben. Der Verein betreibt das „Health and Care Office“ (HCO). Dabei geht es unter anderem um die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen im Gesundheitswesen sowie um sprachliche und berufliche Qualifikationen. „Der Bedarf an Ärzten und Pflegepersonal ist im Land vorhanden. Unter den geflüchteten Menschen, die bei uns leben, sind viele, die bereits in ihrem Heimatland beispielsweise ein Medizinstudium abgeschlossen haben, Berufserfahrung in Kliniken mitbringen oder eine pflegerische Ausbildung absolviert haben. Mit dem HCO gibt es eine zentrale Anlaufstelle für Personen mit Migrationshintergrund und die Einrichtungen des Gesundheitswesens, um die jeweils notwendige Unterstützung zur Arbeitsaufnahme zu erhalten. Davon profitiert das Gesundheitswesen im Land insgesamt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.
201 Teilnehmer werden vom „Health and Care Office“ betreut – 21 Personen sind bereits im Beruf tätig
Das HCO unterstützt Ärzte, Apotheker, Pflegekräfte und weitere Gesundheitsberufler dabei, notwendige Voraussetzungen zur beruflichen Anerkennung zu erfüllen. Dazu werden Qualifizierungsbedarfe ermittelt, geeignete Bildungsmaßnahmen initiiert sowie individuelle Berufswege- und Perspektivplanungen mit den Teilnehmern erstellt. Mit Unterstützung unter anderem der Krankenhausgesellschaft und den berufsständischen Kammern wird zudem die Zusammenarbeit der Fachkräfte mit Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen, medizinischen Versorgungszentren, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie Praxen in Mecklenburg-Vorpommern gefördert. Seit Dezember 2015 wurden 201 Fachkräfte unterstützt; darunter knapp einhundert Ärzte, 26 Apotheker und 20 Personen mit einer pflegerischen Ausbildung. „So wird zügig und erfolgreich der Einstieg in die Erwerbstätigkeit in den Einrichtungen, Kliniken und Praxen in Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. 21 Fachkräfte sind bereits in unseren Gesundheitseinrichtungen tätig. Das hilft der Gesundheitswirtschaft im Land insgesamt“, sagte Glawe.
Kooperationsvertrag mit BDH-Klinik Greifswald gGmbH geschlossen – bis zu 15 Fachkräfte werden eingestellt
Am Freitag haben der genres e.V. und die Greifswalder BDH-Klinik - ein Behandlungszentrum für Querschnittgelähmte und ein Schwerpunktzentrum zur Behandlung schwerer Schädel-Hirn-Schädigungen - einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ab Sommer diesen Jahres werden zehn bis 15 Fachkräfte eingestellt, die parallel dazu einen Integrationskurs und weitergehende Sprachkurse besuchen. „Die enge Verknüpfung zwischen ersten beruflichen Erfahrungen und dem Erlernen der deutschen Sprache ist der richtige Weg, um Zugewanderten möglichst schnell eine gesellschaftliche und berufliche Integration zu ermöglichen. Das ist bespielhaft“, sagte Glawe.
„Mit der BDH-Klinik haben wir nicht nur eine Leuchtturmeinrichtung des Landes, sondern auch die Praktiker des Gesundheitswesens zum Partner. Wir beschreiten zusammen neue Wege, über die wir Fachkräfte für unser Land gewinnen und für diese dauerhafte Perspektiven schaffen“, ergänzte Björn Marten, Geschäftsführer der Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung e.V.
Wirtschafts- und Gesundheitsministerium unterstützt vor Ort
Das Land hatte das Projekt HCO in den Jahren 2015/2016 für die Regionen Neubrandenburg und Greifswald mit rund 137.000 Euro unterstützt. Um das Beratungsangebot auf die Region Westmecklenburg/Schwerin auszuweiten, unterstützt das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit die Durchführung im Jahr 2017 in Höhe von knapp 288.000 Euro aus Landesmitteln.
Informationen zur „Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung e.V.“ (genres e.V.)
Der genres e.V. begleitet Zugewanderte und geflüchtete Menschen bei der beruflichen Integration in Deutschland. Gleichzeitig ist der Verein auch als Sprachkursträger für Integrationskurse und weitere Sprachkurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zugelassen. Zu dem Träger gehört auch das Institut für Gesundheit, Prävention und Pflege („ingepp“) und die dort seit 2009 angesiedelte staatlich anerkannte Schule für Altenpflege. Die Schule legt einen besonderen Fokus auf die integrative Ausbildung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und die Vermittlung und den Ausbau interkultureller Kompetenzen im beruflichen Handeln der Pflegenden. Am ingepp ist darüber hinaus der „Arbeitsmedizinische Dienst“ angesiedelt, der vorsorgende arbeits- und sozialmedizinische Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten zum Schutz von Menschen im Erwerbsleben bietet.