Rudolph: Mehr Lebensmittel, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützen, sind das Gebot der Stunde - Chancen nutzen, das Land Nr. 1 bei Gesundheit unterstützenden Lebensmitteln zu werden
16.05.2017„Ernährung für die Gesundheit" war das Thema einer Veranstaltung, zu der sich am Dienstag 200 Entscheider und Vertreter aus der Ernährungs-, Gesundheits- sowie Tourismuswirtschaft in Rostock angemeldet haben. „Die regionale Verarbeitung und Veredelung heimischer Agrarerzeugnisse ist ein entscheidender Standortfaktor unserer Ernährungswirtschaft. Die Bezeichnung „Regionales Produkt - Mecklenburg-Vorpommern“ ist heute ein Qualitätsmerkmal. Es hat einen hohen Stellenwert beim Verbraucher. `Frische´, `Qualität´ und `Geschmack´ entscheiden über Marktpräsenz, im Guten wie im Schlechten. Unser strategisches Ziel muss es sein, Wertschöpfung im Land zu mehren, die Wertschöpfungsketten zu verlängern und die Wertschöpfung zu vertiefen. Nur so werden Arbeitsplätze gehalten und zusätzliche Arbeitsplätze möglich. Mehr Lebensmittel, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützen, sind das Gebot der Stunde“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph am Dienstag vor Ort. Die Veranstaltung wurde vom Agrarmarketingverein M-V (AMV) organisiert. Wirtschaftsminister Harry Glawe ist Schirmherr der Veranstaltung.
Gesunde Lebensmittel als Voraussetzung für eine gute Gesundheit
„Gesunde Lebensmittel sind eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Gesundheit, gleichermaßen für Einwohner und Gäste. Mecklenburg-Vorpommern verfügt über beste Bedingungen; ausgezeichnete Rohstoffe und hervorragende Unternehmen. Um noch deutlicher als die Mitbewerber Zucker und die Gesundheit nicht fördernde Zusatzstoffe aus `Lebensmitteln Made in Mecklenburg-Vorpommern´ zu verbannen, ist hoch innovatives und mehr kooperatives Handeln aller Branchenteilnehmer im Land erforderlich. Forschung und Entwicklung für "ehrliche Lebensmittel" unterstützt das Wirtschaftsministerium umfänglich. Mecklenburg-Vorpommern hat das Zeug auf seinem Weg zu einem führenden Gesundheitsland, das Land Nr. 1 für Gesundheit unterstützende Lebensmittel zu werden. Ein Alleinstellungsmerkmal, für das es sich lohnt hart zu arbeiten", betonte Rudolph weiter.
Mehr markorientierte Kooperationen nötig
„Im Land erzeugte landwirtschaftliche und fischereiwirtschaftliche Produkte müssen und können in Mecklenburg-Vorpommern selbst veredelt und verarbeitet werden. Dazu brauchen wir mehr marktorientierte Kooperationen, mehr Forschung und Entwicklung, getragen durch unsere Unternehmen, Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. So wird es möglich, das Angebot an frischen, hochwertigen und geschmackvollen Nahrungsmitteln zu erhöhen und neue Märkte zu erschließen“, sagte Rudolph.
Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Rudolph regte an den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation stärker ins Zentrum der Ernährungsbranche zur rücken. „Es muss gelingen, Unternehmen und Hochschulen noch stärker in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zusammenführen, um zu mehr marktfähigen Produkten zu kommen. Unser Zukunftsfeld Ernährung bietet hier noch viel Potential“, so Rudolph. In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 stellt das Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 168 Millionen Euro für wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung zur Verfügung.
Innovatives Projekt in Neubrandenburg
Ein Beispiel ist das Verbundvorhaben „Erforschung der Verarbeitung von Hopfeninhaltsstoffen in Lebensmitteln“. Hier arbeiten die Verbundpartner Torney Landfleischerei Pribsleben GmbH, das „Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH“ (ZELT) sowie die Hochschule Neubrandenburg gemeinsam an der Entwicklung innovativer und länger haltbarer Lebensmittel unter Verwendung von Hopfen-Extrakt-Fraktionen. „Durch die Verwendung der natürlichen Hopfen-Extrakt-Fraktionen soll es unter anderem möglich werden, bisher eingesetzte künstliche Zusatz- und Konservierungsstoffen zu substituieren“, so Rudolph. Das Wirtschaftsministerium fördert das Vorhaben mit ca. 560.000 Euro aus dem EFRE zur Verfügung.
Mehr regionaler Lebensmittel in Großversorgungseinrichtungen einsetzen
Darüber hinaus unterstützt das Wirtschaftsministerium ein Projekt des Agrarmarketingvereins M-V (AMV). Das Projekt hat sich eine gesündere Ernährung durch den Einsatz regionaler Lebensmittel in Großversorgungseinrichtungen zum Ziel gemacht. Dazu hat der AMV u.a. eine Kommunikationsplattform geschaffen, auf der die Akteure der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie der Gesundheitswirtschaft ihre Kontakte aufbauen bzw. vertiefen können. Für das Projekt stellt das Wirtschaftsministerium rund 200.000 Euro aus dem EFRE bereit. „Der Absatz regionaler Produkte die die Gesundheit befördern ist in den Großversorgungseinrichtungen von Mecklenburg-Vorpommern ausbaufähig. Hierbei tragen die Großversorgungseinrichtungen und die Endverbraucher eine besondere Verantwortung, Produkten aus der Region mehr Chancen zu geben. Gerne ermuntere ich nicht nachzulassen bei Ausschreibungen an Stelle des billigsten Angebotes, dem wirtschaftlichsten Angebot den Zuschlag zu erteilen", sagte Rudolph.
Unterstützung für Branche vom Wirtschaftsministerium – Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen
Seit 1990 bis April 2017 sind über 463 Vorhaben der gewerblichen Wirtschaft im Bereich Ernährung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe („Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW)) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 481 Millionen Euro unterstützt worden. Damit wurden Gesamtinvestitionen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro ausgelöst.
„Wir werden auch künftig Neuansiedlungen und Erweiterungen unterstützen. Die Ernährungsindustrie ist gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz (innerhalb des verarbeitenden Gewerbes) der größte Industriezweig des Bundeslandes“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend. In 86 Betrieben (mit mehr als 50 Beschäftigten) der Ernährungsindustrie sind über 14.600 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete dabei einen Jahresumsatz in 2016 von rund 4,6 Milliarden Euro. Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt ca. 33 Prozent.