Rudolph: Exportquote des Landes zu niedrig – Export als Chance für mehr Wachstum und mehr Wohlstand verstehen
07.11.2017In Greifswald hat Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph den Außenwirtschaftstag der IHKs in MV eröffnet. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Schwerpunkt „Märkte in Veränderung“. „Der Weg zu lohnenden Exportgeschäften ist langwierig und steinig. Die Exportquote des Landes ist mit rund 18 Prozent zu niedrig. Bundesweit liegt die Exportquote durchschnittlich bei rund 38 Prozent. Der Export von Waren und Dienstleitungen aus MV in die Welt muss wachsen. Wir alle müssen auch unsere Exportkraft stärker als Chance für mehr Wachstum und mehr Wohlstand in unserer Heimat verstehen. In Mecklenburg-Vorpommern sind viele Unternehmen aktiv, die sich mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen auch international überhaupt nicht verstecken müssen. Entscheidend ist es oftmals, für einen beabsichtigten, überregionalen Absatz genau die passende Nische zu finden. Das ist die Herausforderung, bei der wir helfen können“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Dr. Stefan Rudolph vor Ort.
Unterstützungsmöglichkeiten des Landes nutzen - Exportgeschäft sichert eigenen Fachkräftebedarf
Der Staatssekretär warb vor den Unternehmern dafür, die Unterstützungsmöglichkeiten des Landes aktiv zu nutzen. „Wir haben wirksame Instrumente, wie zum Beispiel die finanzielle Unterstützung für Firmengemeinschaftsstände auf überregionalen Messen, die finanzielle Unterstützung des einzelnen betrieblichen Ausstellers, die Förderung der Erarbeitung von Konzepten zur Markterschließung oder die Unternehmensdelegationsreisen“, erläuterte Rudolph in Greifswald.
Die Unternehmensdelegationsreisen helfen Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Dabei werden sie durch politische Begleitung flankiert und unterstützt.
„Das Exportgeschäft ist darüber hinaus ein elementarer Beitrag zur Sicherung von Arbeit für die eigenen Fachkräfte im Unternehmen. Volle Auftragsbücher erhöhen die Planbarkeit im Unternehmen und binden so langfristig die erforderlichen Fachkräfte“, so Rudolph.
Außenhandel ist weiter ausbaufähig – Schwäche im Exportgeschäft
Mecklenburg-Vorpommern hatte nach Angaben des Statistischen Amtes im Jahr 2016 mit einem Gesamthandelsvolumen von 12,6 Milliarden Euro und einem Exportüberschuss von 1,8 Milliarden Euro sein insgesamt zweitbestes Außenhandelsergebnis erzielt. „Hier ist noch deutlich `Luft nach oben´. Das Gesamtvolumen im Außenhandel (Import und Export) Mecklenburg-Vorpommerns ist insgesamt noch zu gering und unterliegt zu häufigen Schwankungen“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Rudolph. Die wichtigsten Handelsgüter waren im Gesamtjahr 2016 Weizen (8 Prozent), Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung (5 Prozent; u.a. Motoren, Schalter oder Schalttafeln) und Mineralölerzeugnisse (5 Prozent; u.a. Heizöle, Schmieröle, Propan). Im Gesamtjahr 2016 wurden aus Mecklenburg-Vorpommern Waren im Wert von 7,2 Milliarden Euro exportiert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Reduzierung um 9,4 Prozent bedeutet.
Im 1. Halbjahr 2017 ist der Gesamtaußenhandel mit einem Wert von 7 Milliarden Euro gegenüber dem 1. Halbjahr 2016 um rd. neun Prozent gestiegen. Die drei wichtigsten Außenhandelspartner im 1. Halbjahr 2017 sind Dänemark (618 Millionen Euro), Polen (590 Millionen Euro) und die Niederlande (566 Millionen Euro). Der Export bewegt sich im 1. Halbjahr 2017 mit 3,8 Milliarden Euro auf dem Niveau des 1. Halbjahres 2016 (-0,5 Prozent).
Veranstalter des Außenwirtschaftstages
Die Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern (IHKs in MV) veranstalten den Außenwirtschaftstag. Dieser Tag bietet nach Angaben der Kammern die Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen internationaler Märkte sowie Potentiale und Herausforderungen für die unternehmerische Tätigkeit im Ausland zu diskutieren.