Glawe: Chancen der Digitalisierung nutzen – Qualifizierung von Mitarbeitern in Unternehmen
04.04.2017In Hamburg findet die 10. Nationale Maritime Konferenz unter dem Motto „Maritim: exzellent vernetzt – Chancen der Digitalisierung für die maritime Wirtschaft“ statt. „Der Wettlauf um Fertigung, Produkte, Dienstleistungen und Märkte mit dem Anspruch von Industrie 4.0 hat bereits begonnen. Dabei verändert die Digitalisierung die Lebens- und Arbeitswelt, wie die technische Entwicklung das seit Jahrzehnten schon tut. Es gilt die Chancen zu nutzen, die sich daraus ergeben. Neue Jobs werden entstehen. Spezialisierungen, die Besetzung von Nischen oder die Entstehung von neuen Geschäftsfeldern sind wichtige Themen dabei“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe in Hamburg.
Qualifizierung von Mitarbeitern in Unternehmen
Der Wirtschafts- und Arbeitsminister verwies in diesem Zusammenhang auf die Qualifizierungsoffensive für Beschäftigte im maritimen Bereich, die im Sommer starten soll. „Die immer stärkere Nutzung digitaler Technologien führt zu deutlichen Veränderungen in der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Wichtig ist es, die Menschen in diesem Prozess beispielsweise durch Qualifizierung mitzunehmen. Die Ansprüche und Anforderungen an die verschiedenen Berufe werden höher. Deshalb ist es wichtig, berufliche Kompetenzen und die Qualität weiter auszubauen. Das wollen wir unterstützen“, betonte Glawe. Mit einem neuen Förderprogramm werden das gesamte verarbeitende Gewerbe und Teile des Handwerks unterstützt. „Es werden immer Beschäftigte gebraucht, die beispielsweise Arbeitsprozesse voranbringen, die die Qualität der Entwicklung kontrollieren oder mit den modernen Maschinen arbeiten“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.
Förderung von Innovationen
Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern stellt das Wirtschaftsministerium in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 Mittel in Höhe von rund 168 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. „Um mit diesen Entwicklungen Schritt halten zu können, müssen die Unternehmen Kompetenzen auf diesen Gebieten auf- und ausbauen sowie die Forschungs- und Entwicklungsquote erhöhen. Es braucht bei uns im Land vor allem eines intensiven Austausches zwischen den Branchen Elektrotechnik, IT und Maschinenbau in Kooperation mit den Hochschulen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt diesen Prozess weiter“, so Glawe abschließend.
Maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern (MV) umfasst die maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) knapp 300 Unternehmen und insgesamt ca. 10.000 Beschäftigte, die einen Umsatz von rd. 1,5 Milliarden Euro erwirtschaften.
Zum Schiff- und Bootsbau in MV zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern. In den hiesigen sechs größeren Unternehmen, den MV Werften an den Standorten Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Maritim (TM) in Rostock sind rund 2.100 Mitarbeiter und rund 220 Auszubildende beschäftigt (Stand Ende Dezember 2016).
Der hiesige Schiffbau wird ergänzt durch maritime Zulieferer und Dienstleister, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren. Diese beziehen sich nicht nur auf das Finalprodukt Schiff, sondern auch auf maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik, die maritime Umwelt- und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik und weitere Bereiche der Meerestechnik. Insgesamt umfassen die maritimen Zulieferer und Dienstleister etwa 140 Unternehmen mit ca. 5.000 hochwertigen Arbeitsplätzen.
10. Nationale Maritime Konferenz
Auf Initiative der Bundesregierung finden im zweijährigen Rhythmus Nationale Maritime Konferenzen statt. Mit der Durchführung der Konferenzen will die Bundesregierung die Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Deutschland hervorheben und gleichzeitig einen Beitrag zur Stärkung dieser Branche leisten. Dementsprechend sollen im gemeinsamen Dialog zwischen Vertretern aus den Bereichen Schiffbau, Schiffbauzulieferer, Meerestechnik, Offshore-Windenergie, Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft, der Wissenschaft und Forschung, der Gewerkschaften, der Politik und der Administration aus Bund und Ländern die Herausforderungen und Wege zur Sicherung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der maritimen Wirtschaft Deutschlands beraten werden.