Rostocker Prüflabor für Implantate erweitert Betriebsstätte

Glawe: Prüfen, analysieren, weiterentwickeln – Dienstleistungen der INNOPROOF GmbH schaffen drei neue Arbeitsplätze

20.12.2016

In der Hansestadt Rostock baut die INNOPROOF GmbH - ein Prüflabor für mechanisch belastete Implantate - den Standort aus. Das Unternehmen bietet Prüfungs- und Entwicklungsleistungen in den Bereichen Endoprothetik (Ersatz von Gelenken), Traumatologie, Wirbelsäulenchirurgie und Dentalimplantologie. Jetzt soll in eine Erweiterung des Maschinenparks zur Prüfung von Implantaten investiert werden. „Das Unternehmen INNOPROOF prüft Implantate oder einzelnes Material, um die Sicherheit für Patienten und Hersteller zu erhöhen. Neben der präklinischen Prüfung über die Analyse von Schäden sollen langfristig auch Produktweiterentwicklungen erarbeitet werden. Durch diese Dienstleistung sind in Rostock drei neue Arbeitsplätze entstanden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Die INNOPROOF GmbH hat sich im vergangenen Jahr neu gegründet.

Elektrodynamische Prüfmaschinen, Kältewälzthermostat und Tisch-Multimeter – umfangreiche Investitionen in Maschinenpark

Vorgesehen ist, sechs elektrodynamische Prüfmaschinen für die Prüfung von Implantaten und Werkstoffen anzuschaffen, die Lasten bis zu 7,5 Kilonewton und Frequenzen bis zu 100 Hertz darstellen können. Weiterhin wird unter anderem in ein Kältewälzthermostat für Prüfungen in flüssigkeitsgefüllten Testkammern investiert, in eine Fotoausrüstung zur Produktfotografie, eine Feinmesswaage, einen Tisch-Multimeter zur Messung von Strom und ein Digitalmikroskop. „Mit der neuen Ausstattung soll das Angebot der INNOPROOF nach und nach weiter ausgebaut werden. So sollen unter anderem strengere Testbedingungen entwickelt und damit für die Implantate zusätzliche Zertifikate angeboten werden“, sagte Glawe.

Mecklenburg-Vorpommern als Forschungs- und Technologiestandort weiter profilieren

Die INNOPROOF GmbH ist eine Ausgründung aus dem Forschungslabor für Biomechanik und Implantattechnologie der Orthopädischen Universitätsklinik Rostock. Für diese Idee erhielten die Gründer Carmen Zietz und Daniel Klüß im Jahr 2015 die Auszeichnung „INNO AWARD“. Der INNO AWARD ist ein vom Verbund der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) bundesweit gestifteter, branchenunabhängiger Innovationspreis. „Wir wollen Mecklenburg-Vorpommern als Forschungs- und Technologiestandort weiter profilieren. Die Ausgründung aus einer wissenschaftlichen Einrichtung ist ein richtiger Weg, um die Innovationskette zu verlängern – von der Entwicklung bis zur Marktreife“, betonte Glawe.

Wirtschaftsministerium fördert Forschung, Entwicklung und Innovation – Regionale Innovationsstrategie stärkt Technologiepolitik

Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Technologiepolitik des Wirtschaftsministeriums. „Ziel ist, von der anwendungsorientierten Forschung in den wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes noch stärker hin zur Markteinführung bzw. Produktionsvorbereitung von Unternehmen zu kommen. Das schafft dauerhaft Arbeitsplätze“, betonte Wirtschaftsminister Glawe. In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 stehen für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation 168 Millionen Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung.

Zu den Angeboten zählt etwa die Innovationsbeteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (MBMV). „Die MBMV begleitet INNOPROOF bereits seit einigen Monaten. Mit Hilfe einer stillen Beteiligung aus dem Programm MBMV innoSTART hat das Unternehmen den Markteintritt vorbereitet. Gerade in dieser Phase mit Förderungen zu unterstützen, ist insbesondere für innovative Unternehmen und Vorhaben sehr wichtig, da klassische Finanzierungen hier häufig noch nicht greifen“, erklärt MBMV-Geschäftsführer Dr. Thomas Drews.

Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen knapp 622.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 133.000 Euro.