Glawe: Deutsche BOGENN GmbH schafft 65 neue Arbeitsplätze – überregionales und internationales Werben macht sich in konkreten Investitionen bemerkbar
19.08.2016Richtfest für erste Industrieansiedlung aus der Türkei in Mecklenburg-Vorpommern, Foto: Norbert Fellechner
Im Mukran Port (ehemaliger Fährhafen Sassnitz auf der Insel Rügen) ist heute feierlich das Richtfest der Deutsche BOGENN GmbH, einer Tochterfirma der MIR Holding mit Sitz im türkischen Istanbul, begangen worden. Vor Ort waren Dr. Angela Merkel sowie Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe. „Eine weitere Neuansiedlung bei uns im Land, die schon konkrete Formen annimmt. Mit dem Ansiedlungsvorhaben werden mindestens 65 Industriearbeitsplätze entstehen. Davon profitiert auch das Hafenumfeld beispielsweise Logistik und Transport. Das zeigt, Mecklenburg-Vorpommern ist ein immer mehr gefragter Wirtschaftsstandort für überregionale und auch ausländische Investoren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe vor Ort.
Deutsche BOGENN GmbH will Kunststoffrohre produzieren
Der Geschäftsgegenstand der Deutsche BOGENN GmbH ist die Herstellung und der Vertrieb von Kunststoffrohren sowie Verbindungselementen in den Bereichen Trinkwasser, Abwasser, Heizung (sowohl Gebäude- als auch Versorgungsinfrastruktur) und Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen sowie die Produktion und der Handel mit Waren aus dem Bereich der Sanitärinstallation. „Auf Rügen sollen nach Fertigstellung des Werkes Kunststoffrohre produziert werden, die überwiegend für den deutschen Markt gedacht sind“, so Glawe weiter.
Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort
Das Unternehmen plant Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 31 Millionen Euro. Geplant sind der Neubau der Produktions- und Montagehalle sowie die Anschaffung von Maschinen und Anlagen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Ansiedlungsvorhaben mit neun Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Mukran Port auf Rügen ist attraktiver Standort
Der Mukran Port ist ein Großgewerbestandort und bietet direkt an der Kaikante Produktionsflächen für die Erweiterung, den Ausbau und die Ansiedlung hafennaher Industrie- und Gewerbeunternehmen. „Darüber hinaus ist er der einzige Hafenstandort Europas mit der Möglichkeit zum Umschlag von Eisenbahnwaggons finnischer und russischer Breitspur und zudem der größte Eisenbahnfährhafen Deutschlands in idealer Lage direkt an der offenen See“, so Glawe. Der Standort bietet kürzeste Seeverbindungen von Deutschland nach Schweden, Dänemark/Bornholm, Finnland, Russland und ins Baltikum. „Der Ansatz der Fährhafen Sassnitz GmbH, diesen Standort von einem reinen Fährhafen hin zu einem Multifunktionshafen zu entwickeln, ist ein wichtiger Schritt, um im Wettbewerb weiter mithalten zu können“, betonte Glawe weiter.
So haben sich in den vergangenen Jahren hier am Standort mehrere Unternehmen angesiedelt bzw. Projekte durchgeführt wie z.B. die Euro-Baltic Fischverarbeitungs GmbH, die Agrarterminal VIELA Export GmbH, das Betonelementewerk Mobil Baustoffe, die Rotorblatt Prototypenfertigung EUROS, die EUPEC Pipeline Services und nicht zu vergessen das Projekt Nord Stream. „Wir werden gemeinsam mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen sowie der Stadt Sassnitz auch in Zukunft die Entwicklung des Fährhafens begleiten, um weitere Unternehmen hier anzusiedeln“, sagte Glawe.
Überregionales und internationales Werben macht sich in konkreten Investitionen bemerkbar
„Der deutschsprachige Raum wie die Schweiz und Österreich sowie beispielsweise auch Russland oder der Iran bieten Chancen für die heimische Wirtschaft. Das internationale Werben macht sich in konkreten Investitionen bemerkbar und zahlt sich im Entstehen von Arbeitsplätzen aus“, sagte Wirtschaftsminister Glawe abschließend. Das Medizintechnikunternehmen Ypsomed aus der Schweiz (Burgdorf) plant in Schwerin die Eröffnung einer Produktionsstätte für die Herstellung von Injektionssystemen - zum Beispiel Insulin-Pens für die Selbstmedikation bei Diabestes-Patienten. Das geplante Investitionsvolumen für die Halle und die Maschinen für die hochautomatisierte Fertigung beträgt über 50 Millionen Euro. In den kommenden sechs Jahren werden rund 200 Arbeitsplätze entstehen. Die Deutsche Großwälzlager GmbH, ein Unternehmen mit russischer Beteiligung der Kirov-Gruppe, hat sich in Rostock angesiedelt. Die Firma produziert Rollen- und Kugeldrehverbindungen sowie Zahnkränze (22 Arbeitsplätze).
Das Schweizer Unternehmen Nestlé hat in Schwerin eine der modernsten Kaffeekapselfabriken Europas gebaut. 450 Arbeitsplätze sind nach Fertigstellung aller Produktionslinien in der Landeshauptstadt zu erwarten. Die ZIM Flugsitz GmbH aus Markdorf in Baden-Württemberg investiert in Schwerin in die Produktion von Flugsitzen (64 Arbeitsplätze). Ebenfalls in Schwerin hat sich das Unternehmen FVH Folienveredelung Hamburg GmbH & Co. KG (FVH) angesiedelt (30 Arbeitsplätze). Der Hamburger Arzneimittelhersteller AqVida GmbH in Dassow (Landkreis Nordwestmecklenburg) baut eine Betriebsstätte zur Entwicklung und Herstellung von pharmazeutischen Produkten auf (26 neue Arbeitsplätze). Die Continental Reifen Deutschland GmbH siedelt sich in der Hansestadt Anklam (Landkreis Greifswald-Vorpommern) an. Das Unternehmen wird mit einem anspruchsvollen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben vor Ort starten. Das Vorhaben umfasst die Erforschung des Anbaus und der Aufarbeitung von Naturkautschuk aus Russischem Löwenzahn. Rund 20 Arbeitsplätze entstehen mit der Umsetzung des Projektes und dem Aufbau sowie dem Betrieb der Labor- und Testanlage. Continental plant, in den „Taraxagum Lab Anklam“ (Löwenzahn-Kautschuk) genannten Forschungsstandort in der ersten Projektphase ca. 35 Millionen Euro zu investieren.
Weiterführende Unternehmensinformationen
Die Deutsche BOGENN GmbH ist ein Tochterunternehmen der Dizayn Group, die zur MIR Technology Holding Co. Ltd. gehört. Das Produktionsprogramm beinhaltet mehr als 4.000 Produkte und 23 unterschiedliche Systeme. Die Dizayn Group betreibt nach eigenen Angaben bereits Produktionsstätten zur Herstellung von Kunststoffrohren in Corlu (Aserbaidschan) und Trabzon (Türkei). Der Absatzmarkt umfasst neben der Türkei über 80 Länder im Mittleren und Fernen Osten, Amerika, Europa, Russland und Australien.