Medizintechnikunternehmen aus der Schweiz will Produktionsstätte bauen
25.07.2016Das Medizintechnikunternehmen Ypsomed mit Hauptsitz Burgdorf (Schweiz) siedelt sich in Mecklenburg-Vorpommerns Landeshauptstadt Schwerin an. Die Ypsomed Gruppe entwickelt, produziert und vertreibt Injektionssysteme zur Verabreichung von Flüssigmedikamenten. Diese werden zur Selbstbehandlung von Diabetes, aber auch in weiteren Therapiegebieten eingesetzt. Geplant ist die Eröffnung einer neuen Produktionsstätte im Industriepark Schwerin. „Das innovative Unternehmen investiert in dem für uns so wichtigen Bereich der Medizintechnik. Das Unternehmen will stufenweise wachsen. Es ist geplant innerhalb von sechs Jahren rund 200 neue Stellen zu schaffen. Das intensive Werben in der Schweiz hat sich für unser Land gelohnt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Montag.
Ansiedlungserfolg auch durch Schweiz-Reise – intensives Werben um Investoren
Der Ansiedlungserfolg ist auch Ergebnis einer Schweiz-Reise, die Wirtschaftsminister Glawe im vergangenen Jahr unternommen hatte. Darüber hinaus haben mehrere Treffen in Mecklenburg-Vorpommern das Unternehmen schlussendlich überzeugen können: „Die Neuansiedlung belegt, dass Mecklenburg-Vorpommern als Wirtschaftsstandort deutlich attraktiver geworden ist und auch international punkten kann. Immer mehr Investoren sind von den Standortvorteilen überzeugt. Das internationale Werben macht sich bemerkbar und zahlt sich im Entstehen von Arbeitsplätzen beispielsweise im verarbeitenden Gewerbe und in der Gesundheitswirtschaft aus“, so Wirtschaftsminister Glawe weiter.
Rund 20.000 Quadratmeter Fläche für Produktionsstätte
Das stark wachsende Unternehmen Ypsomed hat nach einem neuen, zusätzlichen Standort zur Herstellung von Injektionssystemen gesucht. Hierzu zählen zum Beispiel sogenannte Insulin-Pens für die Selbstmedikation bei Diabetes-Patienten. Künftig sollen diese in Schwerin gefertigt werden. Das geplante Investitionsvolumen für die Halle und die Maschinen für die hochautomatisierte Fertigung beträgt über 50 Millionen Euro.
Die Investition im Schweriner Industriepark sieht die Errichtung eines Gebäudes auf rund 20.000 Quadratmeter Fläche vor. Es besteht die Option, die Fläche zu verdoppeln. Für den Bau ist das Areal von 2 mal 10 Hektar im Industriepark Schwerin in der Carl-Tackert-Straße - direkt hinter der Nestlé-Kaffeeproduktion - vorgesehen. Ende des Jahres 2017 werden die Anlagen errichtet und Anfang 2018 ist die Fertigstellung des Bauwerks vorgesehen. Geplanter Produktionsstart soll im vierten Quartal 2018 sein. „Ypsomed hat in Schwerin optimale Standortbedingungen für die Investition in eine zusätzliche Produktionsstätte vorgefunden: Genügend verfügbare Flächen, eingebettet in einen modernen Industriepark, Zugang zu qualifiziertem Personal und ein gutes Investitionsklima. Diese Punkte haben uns überzeugt und waren ausschlaggebend für die Wahl zu Gunsten von Schwerin“, erläutert Ypsomed-Konzernchef Simon Michel den strategischen Entscheid. Die Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit rund 1.200 Mitarbeitende.
Invest in Mecklenburg-Vorpommern
Begleitet wurde die Unternehmensansiedlung der Ypsomed AG durch die Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in Mecklenburg-Vorpommern. Durch intensives Standortmarketing in der Schweiz konnte der Kontakt mit dem Medizintechnikunternehmen hergestellt und ausgebaut werden. Aufgabe der Gesellschaft ist die Unterstützung von Unternehmen, die nach Mecklenburg-Vorpommern expandieren wollen. Dazu gehören die Suche nach geeigneten Produktionsstandorten sowie die Begleitung der Unternehmen bei Investitionen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Informationen zur Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – Medizintechnik ist gefragt
Auf Initiative der BioCon Valley® GmbH wurde in Kooperation mit dem unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstitut WifOR die Studie „Ökonomischer Fußabdruck – Die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ erstellt. Somit liegen erstmals bundesweit vergleichbare Zahlen zur Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern vor. „Die hervorragenden gesundheitswirtschaftlichen Kompetenzen, wie beispielsweise die Medizintechnik, trägt heute wesentlich zur Wertschöpfung im Land bei. Insbesondere in der Gesundheitswirtschaft läuft der Beschäftigungsmotor in Mecklenburg-Vorpommern auf Hochtouren. Etwa jeder fünfte Arbeitsplatz in Mecklenburg-Vorpommern besteht damit innerhalb der Gesundheitswirtschaft“, betonte Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend. In der Gesundheitswirtschaft arbeiten derzeit 136.600 Erwerbstätige. Der Anteil an der gesamten regionalen Bruttowertschöpfung im Land beträgt 14,6 Prozent und ist seit dem Jahr 2000 kontinuierlich gestiegen.