MV-Unternehmen präsentieren Innovationen auf der Hannover Messe

Rudolph: Die Digitalisierung zwingt zur Veränderung in ungeahntem Ausmaß

26.04.2016
Hannover Messe

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph informiert sich am Stand der Kompetenzplattform mikrosom (Mikro-Sondermaschinenbau) beim CIM-Technologie-Zentrum Wismar e.V. (Foto: Rainer Cordes)

Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat sich am Dienstag auf der Hannover Messe bei Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern über Lösungen zur Vernetzung und Digitalisierung von Fabriken und Energiesystemen informiert. „Die Digitalisierung fordert unsere Wirtschaft und uns alle auch persönlich stark heraus. Unsere Volkswirtschaft und unsere gesamte Arbeits- und Privatwelt wird sich revolutionieren. Zur Digitalisierung unserer Welt gibt es keine Alternativen“, betonte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus Dr. Stefan Rudolph in Hannover.

Starke Netzwerke aus den Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik und IT gefordert

Leitthema der Hannover Messe ist das Thema „Integrated Industry – discover solutions“. Als Idee steht dahinter die Verzahnung in der Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik sowie Logistik. So sollen maßgeschneiderte Produkte nach individuellen Kundenwünschen kostengünstig und in hoher Qualität entstehen. „In Mecklenburg-Vorpommern müssen wir noch intensiver daran arbeiten, dass Industrie und IT-Unternehmen gemeinsam neue technologische Entwicklungen noch besser erschließen. Das kann mit starken Netzwerken aus den Branchen Maschinenbau, Elektrotechnik und IT geschehen. So erreichen wir das Ziel, mit international wettbewerbsfähigen Produkten und Dienstleistungen zukunftsorientierte Arbeitsplätze zu schaffen, die die Wertschöpfung und das Einkommensniveau im Land nachhaltig erhöhen. Dafür haben wir gute Grundlagen, beispielsweise mit unserer starken Maschinenbau- und Metallindustrie“, betonte Rudolph.

Maschinenbau, Metallherstellung und -bearbeitung sind Umsatztreiber im verarbeitenden Gewerbe in Mecklenburg-Vorpommern

Im Jahr 2015 waren im Maschinenbau in 32 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 6.100 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Jahresumsatz in Höhe von rund 2,2 Milliarden Euro erwirtschafteten. Im Bereich der Metallherstellung und -bearbeitung waren in 39 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten 4.600 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Jahresumsatz von rund 1,1 Milliarden Euro erwirtschafteten. Der Umsatz beider Industriezweige zusammengenommen macht einen Anteil von 25 Prozent am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern aus. „Die Betriebe können sich zu Treibern des Fortschritts entwickeln, indem sie neue Technologien entwickeln, beispielsweise in den Zukunftsbranchen erneuerbare Energien, Bio- und Medizintechnik. Hier braucht es Mut, die Herausforderungen anzugehen. Wir begleiten die Unternehmen in diesem Prozess“, betonte Rudolph.

Wirtschaftsministerium unterstützt Zusammenschluss von Wissenschaft und regionaler Wirtschaft

Das Wirtschaftsministerium hat mit der „Regionalen Innovationsstrategie 2020 für Mecklenburg-Vorpommern“ (RIS) Zukunftsfelder der Technologiepolitik definiert: Gesundheit/Life Science, Ernährung, Energie und Klima, Mobilität, Information und Kommunikation sowie nachhaltige Produktionstechniken und neue Werkstoffe (insbesondere im Maschinenbau). In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 stehen dafür 168 Millionen Euro aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) zur Verfügung. Im Jahr 2015 wurden aus diesen Mitteln 83 Vorhaben mit insgesamt 21,6 Millionen Euro unterstützt. Dabei handelt es sich unter anderem um das Verbundprojekt „Patientenindividuelle Implantate“, das gemeinsam von der Universitätsmedizin Rostock, dem Institut für Polymertechnologien e.V. und der Rostocker DOT GmbH umgesetzt wird. „Unser Fokus liegt dabei im engen Zusammenschluss von Wissenschaft und der regionalen Wirtschaft“, sagte Rudolph.

Messen als Unternehmensplattform nutzen

Mecklenburg-Vorpommern ist mit insgesamt 33 Ausstellern auf der Messe vertreten, die sich als Einzelaussteller oder an Gemeinschaftsständen präsentieren. „Messen sind eine effektive Möglichkeit, das eigene Leistungsspektrum einem internationalen Publikum zu präsentieren und die Anbahnung von Geschäftskontakten zu forcieren. Insbesondere die Hannover Messe als weltweit wichtigste Industriemesse sollte ein fest gesetzter Termin im Kalender der Unternehmen sein. Unternehmen, die sich auf dem Messe-Parkett noch nicht ganz sattelfest fühlen, können eine fachliche Unterstützung der Hochschule Wismar erhalten“, forderte Rudolph.

Projekt „Made in MV“ der Hochschule Wismar

In dem Projekt werden Unternehmen von Master-Studierenden aus den Fachbereichen Wirtschaftswissenschaften und Gestaltung bei Messeaustritten und ersten Internationalisierungsschritten begleitet. Die Studierenden entwickeln auf Basis der Unternehmensstrategie Konzepte für einen internationalen Messeauftritt. Die Teilnahme ist für Unternehmen kostenfrei. 2015 beteiligten sich neun Unternehmen an dem Projekt, das vom Wirtschaftsministerium in den Jahren 2015 bis 2018 in Höhe von 112.486 Euro aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) unterstützt wird. Im Jahr 2016 nahmen bisher sechs Unternehmen an dem Projekt teil.