Glawe: Gemeinsame Fachkräftesicherung kommt Ernährungswirtschaft als Ganzes zugute
05.10.2015Wirtschaftsminister Harry Glawe vor dem im Bau befindlichen Hochregallager der Firma Sweet Tec (Foto: WM)
Wirtschaftsminister Harry Glawe hat sich am Montag über den Verein "Food Academy - Kompetenzen für die Ernährungswirtschaft e.V." beim Unternehmen Sweet Tec in Boizenburg informiert. Der Wirtschaftsminister lobte das Engagement des Vereins für die Ernährungswirtschaft. "Es ist hervorragend, wenn sich Unternehmen gemeinsam um ihre Fachkräftesicherung kümmern, Berufsbilder bekannter machen und Weiterbildungs-angebote für Beschäftigte und Quereinsteiger erarbeiten. Das kommt der Ernährungswirtschaft als Ganzes für Mecklenburg-Vorpommern zugute", sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe vor Ort. So wurde beispielsweise ein Messekonzept entwickelt, der Verein ist auf Berufsorientierungsmessen der Region vertreten und hat einen "Atlas der Ernährungswirtschaft" herausgebracht, der auf Messen und in Schulen verteilt wird.
Erweiterungsvorhaben Sweet Tec vorgestellt
Wirtschaftsminister Glawe wurde beim Treffen das aktuelle Erweiterungsvorhaben der Firma Sweet Tec vorgestellt. Die Betriebserweiterung umfasst u.a. den Neubau von zwei weiteren Produktionshallen, die Errichtung eines modernen Hochregallagers sowie neue Silos für Zucker und Glukose und eine Vorkläranlage. "Das ist ein wichtiger Schritt zum Ausbau des Standortes und auch ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern", so Glawe weiter. Geschäftsgegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, die Herstellung und der Vertrieb von Kau- und Hartbonbons. Die Erweiterung der Betriebsstätte wird vom Wirtschaftsministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 8,1 Millionen Euro gefördert. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 32,5 Millionen Euro. Mit Abschluss der Investitionen werden 218 Dauerarbeitsplätze gesichert und 117 zusätzlich geschaffen.
Gesunde Mischung aus traditionellen Unternehmen und Neuansiedlungen – größter Industriezweig im Land
Die Ernährungswirtschaft ist innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig des Bundeslandes. "Das Erfolgsrezept liegt auch in der gesunden Mischung aus traditionellen Unternehmen, Global Playern und Neuansiedlungen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Unternehmen haben erweitert oder sind neu entstanden. Wichtig ist es mit den hergestellten Produkten entweder einen Massenmarkt zu bedienen oder durch den Absatz spezieller Produkte Nischen zu erschließen", so Glawe weiter. Zu den Neuansiedlungen zählen unter anderem die ProLupin GmbH (Herstellung von rein pflanzlichen Lebensmittelzutaten aus den Samen der Blauen Süßlupine), biosanica im Gewerbegebiet Pommerndreieck (Produktion von Trockenobst) sowie das Nescafé Dolce-Gusto-Werk in Schwerin (Produktion von Kaffeekapseln). In 2014 waren in 90 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten rund 14.450 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete einen Jahresumsatz von rund 4,4 Milliarden Euro. Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt ca. 36 Prozent. Zu den bedeutendsten Produktionsbereichen gehören die Backwarenindustrie, die Fleischverarbeitung, die Milchverarbeitung, die Fischverarbeitung und die Getränkeherstellung.
Neue Marktchancen durch Exportaktivitäten nutzen
Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern stehen vor großen Herausforderungen. "Wegen der begrenzten Wachstumsmöglichkeiten sowohl auf dem regionalen als auch auf dem bundesweiten Nahrungsmittelmarkt muss die Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns stärker als bisher seine Exportaktivitäten ausbauen. Neue Marktchancen für die Unternehmen ergeben sich aus den zahlreichen Anknüpfungspunkten zwischen Ernährungswirtschaft und Gesundheitswirtschaft. Ein wesentlicher Baustein zur Entwicklung von Mecklenburg-Vorpommern zum Gesundheitsland Nummer eins in Deutschland ist die ´Ernährung für die Gesundheit´", betonte Glawe.
Informationen zur Food Academy
Der Verein "Food Academy – Kompetenzen für die Ernährungswirtschaft e. V." wurde im Juni 2014 gegründet. Er versteht sich als Netzwerk der Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Zu den Mitgliedern zählen die Sweet Tec GmbH aus Boizenburg; Toffee Tec GmbH aus Boizenburg, riha WeserGold Getränke GmbH & Co. KG aus Dodow, Dr. Oetker Tiefkühlprodukte GmbH aus Wittenburg, SternMaid GmbH & Co. KG aus Wittenburg, Nestlé Deutschland AG mit Standort in Schwerin sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestmecklenburg mbH.
Quelle: Pressemitteilung Nr. 370/15 - Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus MV