Glawe: Folienveredler schafft 30 Arbeitsplätze – über 900 Arbeitsplätze entstehen im Industriepark Schwerin
22.06.2015Nr. 208/15 - 22.06.2015 - Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus
Neuansiedlung in Mecklenburg-Vorpommern: In Schwerin hat das Unternehmen FVH Folienveredelung Hamburg GmbH & Co. KG (FVH) am Montag feierlich das Richtfest begangen. Im Industriepark Schwerin baut FVH eine Betriebsstätte zur Herstellung von Regranulaten durch Recycling von Folienabfällen. „Mit der Neuansiedlung entstehen im ersten Schritt 30 neue Arbeitsplätze. Mich freut es besonders, dass diese Jobs im verarbeitenden Gewerbe entstehen, die unser Land so nötig braucht“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Montag vor Ort. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen auf rund 18,6 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von 6,8 Millionen Euro.
Moderne Recyclinganlage entsteht
Im Industriepark werden derzeit eine Produktionshalle und ein Sekundärlager errichtet. Nach der Fertigstellung der Halle sind Investitionen in die Recycling-Anlagen (Rohstoffaufbereitung, Trocknung, Sortierung, Veredelung, Silotechnik), in Betriebsvorrichtungen, Gebäudeeinrichtung und in Außenanlagen geplant. Darüber hinaus soll eine Recyclinganlage entstehen, bei der aus Polyethylen bestehende Kunststoffabfälle nach einem innovativen Verfahren, dem HydroDyn-System, gereinigt werden. Die Kunststoffabfälle werden in einem geschlossenen Wasserkreislauf so gereinigt, dass sie annähernd die Qualität von originären aus Erdöl gewonnenen Rohstoffen erreichen.
Die Recyclingtechnologie HydroDyn-System ist ein neuartiges patentiertes Verfahren, mit dem auf Kunststoff anhaftenden Papieraufkleber und andere Verschmutzungen ohne Einsatz von Chemikalien entfernt werden können. Im Ergebnis werden hochwertige Polyethylen-Granulate (PE-Granulate) aus Folienabfällen gewonnen. Diese Granulate werden als Rohstoff beispielsweise für die Herstellung von Folien, Kunststoffrohren oder Kunststoffplatten für die Landwirtschaft verwendet. "Durch die moderne Technologie ergibt sich ein hohes Wertschöpfungspotential da aus stark verschmutzten Rohstoffen hochwertige Regranulate entstehen können“, betonte Glawe.
Industriepark Schwerin entwickelt sich – über 900 Arbeitsplätze entstehen
Am Standort Industriepark Schwerin sind bereits der Luftfahrt-Zulieferer FlammAerotec und der Automobilzulieferer PTS Precision ansässig. Die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungs GmbH (SAS Schwerin) investiert in eine moderne Bioabfallverwertungsanlage. Der Weltkonzern Nestlé hat im vergangenen Jahr das größte Kaffeekapsel-Werk zur Produktion von Nescafé Dolce Gusto in Europa eröffnet.
„Nachdem mit der Errichtung der Betriebsstätte des Nestlé-Konzerns das Startsignal gegeben wurde, sehen wir eine Sogwirkung für mögliche weitere Ansiedlungen. Wir werden gemeinsam daran arbeiten, den Industriepark weiter zu entwickeln, um in der Zukunft weitere Unternehmen hier anzusiedeln. Den Prozess von Ansiedlungen und Erweiterungen begleiten wir dabei bestmöglich weiter“, betonte Glawe. „Es geht voran mit dem Großgewerbestandort Schwerin. Nach Abschluss der Maßnahmen und nach Ansiedlung der Unternehmen werden zukünftig über 900 Arbeitsplätze vor Ort entstanden sein.“
Die Ansiedlung ist in Zusammenarbeit des Wirtschaftsministeriums mit der Wirtschaftsfördergesellschaft des Landes Invest in MV und der Stadt Schwerin entstanden.