Glawe: Startbedingungen für innovative Unternehmen weiter verbessern – 65,7 Millionen Euro Risikokapital geflossen – 468 Jobs entstanden
24.04.2015Nr. 121/15 - 24.04.2015 - Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus
Im Landtag wurden am Freitag Unterstützungsmöglichkeiten für junge Technologieunternehmen diskutiert. „Technologische Innovationen spielen für die dynamische Entwicklung und Anpassungsfähigkeit der Wirtschaft sowie für die Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Technologieunternehmen erschließen mit ihren innovativen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen neue Märkte. Somit haben sie nicht nur eine große Bedeutung bei der Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze, sondern darüber auch hinsichtlich der Quantität der Arbeitsplätze“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Freitag im Landtag.
„Eine ausreichende Kapitalausstattung ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg und die langfristige Überlebensfähigkeit technologie- und wachstumsorientierter Unternehmen. Die Höhe des Kapitalbedarfs, die existierenden Risiken und die schwer vorhersehbare wirtschaftliche Entwicklung stellen junge Technologieunternehmen vor große Herausforderungen bei der Suche nach Kapitalgebern“, so Glawe weiter.
Neuer Technologiefonds aufgelegt, um Startbedingungen zu verbessern
Das Wirtschaftsministerium hat deshalb den Risikokapitalfonds, den Venture Capital Fonds Mecklenburg-Vorpommern, initiiert. „Wir wollen die Startbedingungen für innovative Unternehmen weiter verbessern. Ziel ist es, diesen jungen Unternehmen und Existenzgründern in Mecklenburg-Vorpommern Risikokapital zur Verfügung zu stellen und damit die bestehenden Möglichkeiten bei Frühphasenfinanzierungen in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu verbessern“, betonte Glawe. Dieser neue Fonds wird mit 10 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) aufgelegt. „Es gibt noch zu wenige Angebote gerade in der Frühphasenfinanzierung, das wird jetzt besser!“, sagte Glawe.
Öffentliches Wagniskapital als Unterstützung
„Eine ausreichende Eigenkapitalausstattung bildet die Voraussetzung für die Lebensfähigkeit von jungen Technologieunternehmen. Sie ermöglicht die Aufnahme von Fremdkapital und erlaubt es, Anlaufverluste zu verkraften sowie Schwankungen in der Ertragslage auszugleichen“, erläuterte Glawe im Landtag. Wagniskapitalgeber wie z.B. Venture Capital Gesellschaften leisten einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Finanzierungsprobleme von Technologieunternehmen. Sie können dem Bedarf der Unternehmen nach risikotragendem Kapital in Verbindung mit einer aktiven Managementunterstützung am besten gerecht werden. „Öffentlich gefördertes Wagniskapital kann diese Lücke schließen helfen. Es ermöglicht eine Finanzierung der Unternehmen über einen längeren Zeitraum. Durch die anteilige Risikoübernahme des öffentlichen Wagniskapitalfonds bietet er privaten Investoren Anreize, sich an jungen Technologieunternehmen zu beteiligen“, so Glawe.
13 Millionen Euro bereitgestellt - mehr als das Fünffache des Beteiligungskapitals mobilisiert - 468 Jobs entstanden
Mit dem Ziel, jungen technologieorientierten Unternehmen und Existenzgründern den Zugang zu Risikokapital zu verbessern, hat das Land seit 1998 fast 13 Millionen Euro bereitgestellt. Dieses Risikokapital wurde in zwei Fonds gegeben, welche durch die GENIUS Venture Capital GmbH verwaltet werden. Mit den beiden Fonds wurden bisher 22 innovative Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern, davon neun Ausgründungen aus Universitäten und Hochschulen, unterstützt. Insgesamt sind 65,7 Millionen Euro Risikokapital in diese Unternehmen geflossen.
Unter Einsatz der vom Land bereitgestellten Mittel konnten zusätzlich Refinanzierungsmittel von 7,3 Millionen eingeworben und den Unternehmen bereitgestellt werden. Über Co-Investoren oder im Zuge von Anschlussfinanzierungen flossen weitere 46,9 Millionen Euro in die Unternehmen; mehr als 50 Investoren waren daran beteiligt. „Mit Blick auf die vom Land bereitgestellten Mittel konnte somit mehr als das Fünffache des Beteiligungskapitals mobilisiert werden. Bei Start der Finanzierung waren in den 22 Unternehmen 175 Mitarbeiter beschäftigt, mittlerweile sind es 468. Auch dies stellt einen beachtlichen Erfolg dar und unterstreicht die Notwendigkeit der Verbesserung der Startbedingungen für innovative Unternehmen“, sagte Glawe abschließend.