Glawe: Metallverarbeitung Kähler als innovativer Zulieferer durch eigene Forschung und Entwicklung erfolgreich – vier neue Arbeitsplätze entstehen
12.06.2015Nr. 195/15 - 12.06.2015 - Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus
Die im mecklenburgischen Bobzin bei Hagenow (Landkreis Ludwigslust-Parchim) beheimatete Metallverarbeitung Kähler errichtet derzeit mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums eine neue Fertigungshalle mit Bürogebäude am Produktionsstandort. „Das Handwerksunternehmen schreibt kontinuierlich an seiner Erfolgsgeschichte“, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe bei seinem Informationsbesuch am Freitag. „Als innovativer Zulieferer hat sich die Metallverarbeitung Kähler bei vielen Unternehmen aus der Nutzfahrzeugbranche einen hervorragenden Namen gemacht. Da ist es nur folgerichtig, den nächsten Schritt zu gehen, um sich noch breiter aufzustellen. Mit der Investition werden vier neue Arbeitsplätze geschaffen und 17 Jobs gesichert.“
Unternehmen forscht und entwickelt gemeinsam mit der Hochschule Wismar
Die Metallverarbeitung Kähler wurde 2006 von Inhaber Tino Kähler gegründet. Das Unternehmen produziert als Zulieferer für die Nutzfahrzeugbranche unter anderem Rück- und Stirnwandrahmen für LKW-Kühlkofferaufbauten. „Besonders hervorzuheben ist, dass die Metallverarbeitung Kähler gemeinsam mit einem Institut der Hochschule Wismar eigene Forschung und Entwicklung betreibt. Dabei ging es um die Entwicklung von Rahmen- und Gestellbaugruppen, die verbesserte Eigenschaften aufweisen sollten. Das Unternehmen arbeitet praxisorientiert, im Verbund mit wissenschaftlichen Einrichtungen sollen durch effektive Forschung marktfähige Produkte bei uns im Land entstehen “, sagte Glawe. Gemeinsam mit der CIM Innovation und Technologie gGmbH, einem An-Institut der Hochschule Wismar, wurde ein spezielles Ausgießverfahren entwickelt, das Wärmedämmung und Steifigkeit in diesen Rahmen wesentlich verbessert. „Das Innovationspotential im Handwerk ist im Land bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wir unterstützen besonders im Bereich Forschung und Entwicklung die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Das Handwerksunternehmen Kähler geht hier mit gutem Beispiel voran“, so Glawe weiter. Für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 Mittel in Höhe von insgesamt 160 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
Umwelttechnik, Metallbau und -verarbeitung an einem Standort
Zu den Großkunden zählen nach Unternehmensangaben beispielsweise die Schmitz Cargobull AG aus Horstmar (Nordrhein-Westfalen) mit ihren Töchterunternehmen und das BRÜGGEN Fahrzeugwerk &Service GmbH aus Lübtheen. Ebenfalls am Standort Bobzin befindet sich die Kähler Metallbau und Umwelttechnik GmbH, die 1991 von Hans Kähler gegründet wurde und heute von Tochter Christin Kähler-Lemke geführt wird. Hier arbeiten derzeit 36 Mitarbeiter. „Das Unternehmen hat seinen Kundenstamm kontinuierlich ausgebaut. Die regionale Wertschöpfung wird durch die Zusammenarbeit beider familiär geführter Unternehmen vor Ort erhöht“, so Glawe weiter. „Neben der Kapazitätserweiterung trägt die Investition auch dazu bei, flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren und neue Absatzmärkte zu erschließen.“
Wirtschaftsministerium unterstützt Unternehmenserweiterung
Die positive Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre hat eine Erweiterung der produktionstechnischen Kapazitäten dringend erforderlich gemacht. „Mit der erweiterten Produktionsstätte können nicht nur höhere Stückzahlen produziert werden. Sie bietet auch die Möglichkeit, die Fertigungslinie zu optimieren und moderner zu gestalten“, sagte Glawe. Ziel ist es, die neue Halle noch im Sommer 2015 in Betrieb zu nehmen. Der Neubau der Fertigungshalle für die Metallverarbeitung Kähler wird vom Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 899.100 Euro unterstützt. Das Gesamtvolumen des Investitionsvorhabens beläuft sich auf über 2,3 Millionen Euro.
Informationen zum Maschinenbau und der Metallindustrie in Mecklenburg-Vorpommern
Im Maschinenbau in Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Statistischen Amtes derzeit in 32 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten rund 6.000 Mitarbeiter beschäftigt, die im Jahr 2014 einen Umsatz in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschafteten. Im Bereich der Metallherstellung und -bearbeitung sind derzeit rund 4.650 Beschäftigte in 38 Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten tätig. Dabei erwirtschafteten sie im Jahre 2014 einen Umsatz in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro. Der Großteil der Beschäftigten und des Umsatzes entfällt dabei auf kleine und mittlere Unternehmen. Bedeutende in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Unternehmen der Branche sind unter anderem die Hydraulik Nord Gruppe mit Sitz in Parchim, die Nordex AG in Rostock, die Eisengießerei Torgelow GmbH in Torgelow, die DMT GmbH in Demmin, die Liebherr MCCtec GmbH in Rostock sowie die KGW Schweriner Maschinen- und Anlagenbau GmbH in Schwerin.